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1. Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA-TREFF Cup 5³

Qualifikationsturnier Brühl-Köln

Turnierberichte:

J. Schulz

Erfolgreicher Auftakt in Brühl

J. Schulz

Ein rundum gelungener Auftakt

O. Ritz

Wenn sich vier Erstplatzierte nicht qualifizieren! (Teilnehmerbericht)

"Ich liebe es, wenn eine Idee funktioniert."

Das erste Qualifikationsturnier in Brühl bei Köln kann, sowohl was die Teilnehmerzahl, das Ambiente und die Organisation angeht, als gelungen bezeichnet werden! Besonders wenn man berücksichtigt, dass es eine Terminüberschneidung mit einem großen Turnier in Bad Wiessee gab und im Schachbezirk Mittelrhein, zu dem auch Brühl gehört, ausgerechnet an einem der Turniertage Punktspiele stattfanden. So wurde mit 221 Teilnehmern insgesamt (A-Gruppe: 14; B-Gruppe: 57; C-Gruppe: 53; D-Gruppe: 55; E-Gruppe: 42) die Hoffnung auf eine gute Resonanz erfüllt und das Organisationsteam des Deutschen Schachbundes (Matthias Berndt, Norbert Heymann, Dr. Dirk Jordan, Jürgen Kohlstädt, Jörg Schulz und Michael Voß) konnte somit, nach der monatelangen Vorbereitung, eine erfolgreiche Premiere feiern. Große Verdienste haben sich bei der Organisation vor Ort die Schachfreunde Stefan Büdenbender, Johannes Göb, Tobias Gonscherowski, Rolf Nerstheimer, Hossein Shahin, Frank von Selle und Carsten Weber vom Brühler Schachklub von 1920 sowie die erst 12jährige Susann Wegner und die Gattin des Organisationsleiters, Martina Jordan, erworben. Ob es um den Auf- und Abbau der Spielsätze, das Anbringen und Abnehmen der Plakate für die im Foyer des Hotels stattfindende Schachplakatausstellung, die Bereitlegung der Partieformulare für die nächste Runde, das Zurückstellen der Uhren, das Aushängen der Tabellenstände und Paarungen der nächsten Runde sowie all die unzähligen Kleinig- und "Großigkeiten" ging, die ein solches Turnier mit sich bringt, stets waren hilfreiche Hände zur Stelle. Viele auswärtige Teilnehmer nahmen die Gelegenheit wahr und genossen das Ambiente eines ****-Hotels und wohnten am Turnierort. Die RAMADA-TREFF-Hotelgruppe gewährt bei allen Qualifikationsturnieren Sonderkonditionen für die Übernachtung mit/ohne Halbpension, und der vom Hotel angebotene Imbiss plus Getränke während der Partien wurde sehr genutzt. Hier sei besonders der Hotel-Mitarbeiter Walter Holz erwähnt, der - ebenso wie alle Mitarbeiter - stets auf das Wohl der Gäste bedacht war.

Auf das Turnier wurde bereits vor dem Hotel mit zwei Transparenten hingewiesen, was natürlich auch, dekorativ von zwei Fahnen mit dem Logo des DSB eingerahmt, im Turniersaal hing. Im Foyer des Hotels gab es einen Stand mit Informationsmaterial des DSB/der DSJ. Es wurde in zwei Räumen gespielt. Natürlich hatte jede Spielpaarung einen eigenen Tisch, der genügend Platz zum Nachbarn ließ. Analysiert werden konnte im Foyer des Hotels.

Eröffnung

Die Teilnehmer wurden vom Bürgermeister Wolfgang Poschmann, der Direktorin des Hauses Ulrike Güttler-Lieven, dem Präsidenten des Deutschen Schachbundes, Alfred Schlya, und dem Präsidenten des gastgebenden Schachbundes Nordrhein-Westfalen, Dr. Hans-Jürgen Weyer, recht herzlich begrüßt. Besonders wurde in den Grußworten auf die Bedeutung des Turniers, seines großzügigen - von der RAMADA-TREFF-Hotelgruppe bereit gestellten - Preisfonds und des besonderen Ambientes eingegangen. Die Hoteldirektorin Ulrike Güttler-Lieven betonte die Ehre, die es für das Brühler Hotel darstelle, dass dieses erste Qualifikationsturnier in ihrem Hause stattfindet. Für allgemeine Heiterkeit sorgte die geäußerte Überzeugung von Schachfreund Dr. Hans-Jürgen Weyer, dass alle im Mai 2002 in Leipzig zu kürenden Deutschen Amateurmeister sich bereits in Brühl im Turniersaal befänden. Bei der Turniereröffnung waren ebenfalls anwesend der Vorsitzende des Stadtsportbundes Brühl, Hanns-Hermann Hosmann, und Reinhold Kasper (Sportdirektor des DSB). Moderiert wurde die Eröffnungsveranstaltung vom Organisationsleiter Dr. Dirk Jordan; Turnierleiter Jürgen Kohlstädt erläuterte im Anschluss turniertechnische Modalitäten.

So setzten sich dann alle Teilnehmer an die Bretter, deren sämtliche (!) Figuren zuvor von unserer Brühler Schachfreundin Beate Holzhey einzeln und mittig auf dem Ausgangsfeld ausgerichtet wurden. Dank dem von der Firma Robin Terry GmbH (vormals Rolland) zur Verfügung gestellten, einheitlichen Spielmaterial, fanden die Teilnehmer, neben Kugelschreibern des RAMADA-TREFF-Hotels auf ihrem Partieformular, ein anspruchsvolles Ambiente vor. Apropos Partieformular. Dieses wurde eigens für diese Meisterschaft (natürlich mit DSB-Logo und Turnier-Logo), ebenso wie die Unterlage für das Partieformular, entworfen und hergestellt. Namensschilder der Teilnehmer an den Brettern sind obligatorisch.

Die Runden wurden mit dem Titel "One Night in Bangkok" aus dem Musical Chess "eingeläutet". Es machte den Reiz dieses ersten Qualifikationsturniers der 1. Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft RAMADA-TREFF CUP 5³ aus, dass nicht alle Teilnehmer in einer Gruppe spielten, sondern die Veranstaltung aus fünf separaten Turnieren bestand. Dies gilt selbstverständlich auch für die noch folgenden vier Turniere (7. bis 9. Dezember 2001 in Aalen; 11. bis 13. Januar 2002 in Hamburg-Bergedorf; 15. bis 17. Februar 2002 in Hannover; 8. bis 10. März 2002 in Dresden).

Verkaufsstand

In den Turnieren der Gruppen B (DWZ 2100 - 1901), C (DWZ 1900 - 1701) und D (DWZ 1700 - 1500) gab es somit nur DWZ-Unterschiede von 200 Punkten. Es entsprach also der Idee und dem Charakter der Turniere, dass die Besetzung der Gruppen - auch in der spielstärksten Gruppe A (DWZ > 2100) - relativ ausgeglichen war. Selbst in der Gruppe E, in der die Spannweite am größten war (DWZ 0 - 1500), gab es keine ausgesprochenen Favoriten.

Zwar zeichneten sich zur Halbzeit der Turniere bereits Tendenzen ab, wer sich auf "Leipzigkurs" - Originalzitat des Turnierleiters Michael Voß - befand. Es waren somit besonders die jeweils fünf ersten Plätze in den jeweiligen Wertungsgruppen bis zuletzt heiß umkämpft. Ging es doch um die Qualifikation für das Finalturnier in Leipzig (9. bis 11. Mai 2002), wo der Titel des "1. Deutschen Schach-Amateurmeisters 2002 Wertungsgruppe A - E" ausgespielt wird.

Das Turnier in Brühl fand in den örtlichen Medien eine gute Resonanz. So wurde z.B. im regionalen Rundfunksender "Radio Erft" mehrfach auf das Turnier im Veranstaltungskalender hingewiesen. Die Zeitung "Brühler Schlossbote" informierte auf der Titelseite; Journalisten der Kölnischen Rundschau sowie des Kölner Stadtanzeigers waren vor Ort und berichteten großformatig mit Fotos. Bernd Schuh, Mitarbeiter des Deutschlandfunks, nutzte überdies die Gelegenheit und interviewte viele Schachfreunde zum Thema "Computerschach". Der Sendetermin steht noch nicht fest; eine Mitteilung hierüber erfolgt zu gegebener Zeit.

Die Schachfreunde auf den Plätzen 1 bis 3 erhielten - neben Urkunden - Gutscheine für einen Urlaub in einem RAMADA-TREFF-Hotel mit Begleitung Ü/F: 1. Preis: 5 Tage (Wert ca. 1.000 DM); 2. Preis: 3 Tage (Wert ca. 600 DM); 3. Preis: 2 Tage (Wert ca. 400 DM). Die Platzierten auf den Rängen 4 und 5 erhielten wertvolle Sachpreise und natürlich auch Urkunden. Selbstverständlich gelten die gleichen Preise auch für die noch ausstehenden Qualifikationsturniere.

Zu ihrem "großen Bedauern" konnte die Turnierleitung der Bitte eines Teilnehmers nicht entsprechen, den Beginn der letzten Runde von 9:00 Uhr um 12 Stunden auf den Abend zu verlegen. Hatte besagter Schachfreund doch in der Nacht zuvor im nahe gelegenen Köln fleißig mitgeholfen, die dortige Biervorräte zu dezimieren.

Der einzige Teilnehmer, der 100 % der möglichen Punktzahl erreichte, war Stefan Graiger. Vor der letzten Runde hatten von allen Startern drei Schachfreunde die maximale Punktausbeute von 4,0. Dies waren der erst 11jährige Felix Klein (Gruppe E), Joachim Raabe (Gruppe C) und eben Stefan Graiger. Besonders umkämpft waren die Gruppen B und D. In der Erstgenannten lagen sechs Schachfreunde (Claudio Tonnicchi, Bruno Comes, Denis Schermer, Walter Grosser, Bosiljiko Jurkic und Friedhelm Schneider) vor dem letzten Durchgang mit jeweils 3,5 Punkten vorn. In der Gruppe D waren es, ebenfalls mit 3,5 Zählern, vier Schachfreunde: Roman Franz Obere, Michael Ehrhardt, Harald Schmitt und Michael Schmitz.

Der DWZ-beste Teilnehmer, der Präsident des Saarländischen Schachverbandes, FIDE-Meister Herbert Bastian, erwies sich auch als der Spielstärkste und gewann die A-Gruppe mit einem Punkt Vorsprung.

Gerhard Paris mit Dr. Dirk Jordan

Am Abschlusstag (4.11.) beging unser Schachfreund Gerhard Paris aus Dahlewitz bei Berlin seinen 66. Geburtstag und erhielt aus der Hand des Organisationsleiters Dr. Dirk Jordan eine Schachkrawatte als kleines Geschenk. Die Wartezeit nach der Schlussrunde bis zur Siegerehrung gestaltete der Turnierteilnehmer Klaus-Wieprecht Hielscher mit schöner Gitarrenmusik.

Die Siegerehrung fand in Anwesenheit der Brühler Bundestagsabgeordneten Helga Kühn-Mengel statt, die ein Grußwort an die Teilnehmer richtete. Hierin äußerte sie sich sehr positiv über die Austragung in Brühl und hob auch hervor, dass die Brühler Schachspieler sehr erfolgreich waren. Sie bedankte sich bei allen Organisatoren und würdigte hier, stellvertretend für alle Brühler, den Einsatz des Turnierhelfers Hossein Shahin.

Die Teilnehmer erhielten abschließend eine Informationsbroschüre mit Fortschrittstabelle und einem Geleitwort des DSB-Präsidenten Alfred Schlya. So fand ein harmonisches Turnier, frei von Streitfällen, seinen würdigen Abschluss.

Die Schachfreunde, die auf den Rängen 6 und 7 die Qualifikation für das Finale knapp verpasst hatten, wurden von der Referentin für Frauenschach des DSB, Verena Wegner, auf einer Nachrückerliste registriert und werden vielleicht insgeheim auf einen Ausfall der vor ihnen Platzierten hoffen. Für das zweite Qualifikationsturnier vom 7. bis 9. Dezember 2001 in Aalen sind noch Plätze frei. Eine Anmeldung vor Ort ist am 7.12. noch bis 9:30 Uhr möglich. Das Turnier ist offen für alle Mitglieder des Deutschen Schachbundes; ebenso wie die drei weiteren, noch folgenden, Qualifikationsturniere.

Der "Vater" der 5³-Idee, Dr. Dirk Jordan, und der Turnierleiter Jürgen Kohlstädt zogen ein positives Resümee der Veranstaltung. Insbesondere die gute Zusammenarbeit und das Engagement des RAMADA-TREFF-Hotels und des Brühler Schachklubs verdienen es, hier genannt zu werden; ebenso wie die gute Organisation. Dr. Dirk Jordan brachte es auf die Formel: "Ich liebe es, wenn eine Idee funktioniert".

Norbert Heymann, Ref. ÖA DSB

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