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1. Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA-TREFF Cup 5³

Qualifikationsturnier Dresden

Turnierbericht:

E. Bedau

Dresdner Impressionen

Dresden - die Schachstadt

Ein sehr aktiver Schulschachbereich - getragen von einer Grundschulinitiative unter der Koordinierung von Frank Quabs - und bundesweit beachtete Breitenschachaktivitäten (getragen von der Breitenschachinitiative "Ran ans Brett e.V.", die u.a. auch das "Haus des Schachs" betreut) haben den Ruf der Stadt an der Elbe begründet. Im Breitenschachbereich seien stellvertretend genannt die traditionellen Familienmeister­schaften, das Urlauber- und Touristenturnier, Meisterschaften in der Justizvollzugsanstalt Dresden und Behindertenmeisterschaften. Für die beiden letztgenannten Bereiche zeichnet der Dresdner Schachbund, unter der Leitung von Manfred Kalmutzki, verantwortlich. Dieser organisiert natürlich auch noch die "normalen" Meisterschaften im Einzel- und Mannschaftsbereich. Turniere mit internationaler Beteiligung, z.B. das bevorstehende ZMD-Open vom 18. bis 26. Juli 2002 oder die 1.282 Teilnehmer beim 10. Dresdner Schachfestival im Jahre 2001. Auch zahlreiche Schach-Events gehören in das Bild der Schachstadt Dresden. In guter Erinnerung sind der jährliche Dresdner Porzellan-Cup (mit dem dreifachen Gewinner Alexei Schirow), die Simultanvorstellung von Garry Kasparow im letzten August vor etwa 4.000 Zuschauern, die Blindpartie von Judit Polgar gegen Anatoly Karpow, und das "Happy-Birthday-Turnier" aus Anlass des 60. Geburtstages von Wolfgang Uhlmann als Thematurnier "Französisch". Dabei waren Vlastimil Hort, Lajos Portisch, Lothar Vogt und der Lokalmatador Wolfgang Uhlmann. Erwähnenswert sind natürlich noch durchgeführte Europa- und Deutsche Meisterschaften im Einzel- und Mannschaftsbereich sowie ein Zonenturnier, u.a. mit Viktor Kortschnoi.

Teilnehmer des Dresdner Schachclubs

Viele Leser werden sich noch an die Zeiten erinnern, in denen der Dresdner SC 1898 mit jeweils zwei Mannschaften in der ersten und zweiten Bundesliga Damen und Herren vertreten war. Als Zentrum für Nachwuchstalente hat sich in den vergangenen Jahren das Sportgymnasium Dresden herauskristallisiert. Der "Nachwuchs­förderung Schach e.V." unterstützt in besonderem Maße die sportliche Entwicklung der Schachschüler an diesem Sportgymnasium; verbessert die materiellen Möglichkeiten der Ausbildung und organisiert erfahrene Trainer für Lehrgänge. Federführend ist hier der Vereinsvorsitzende Falk Sempert, der zugleich Lehrer an diesem Gymnasium ist; unter seiner Leitung wurde die Mannschaft im vergangenen Jahr Deutscher Schulschachmeister in der Wettkampfklasse II. Bekannteste Schülerin des Sportgymnasiums ist Elisabeth Pähtz.

Mit diesem schachsportlichen und schachorganisatorischen Hintergrund war die Durchführung eines der fünf Qualifikations­turniere zur 1. Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft RAMADA-TREFF Cup 5³ in Dresden nur folgerichtig. Vom 8. bis 10. März 2002 fand also das fünfte und letzte Turnier seine Austragung. Vor dem Turnierstart müssen natürlich von vielen Händen die Spiele aufgebaut, Uhren gestellt, Partieformulare und -Unterlagen ausgeteilt und Stühle gerückt werden. Die Turnierorganisatoren (Ernst Bedau, Norbert Heymann, Dr. Dirk Jordan, Jürgen Kohlstädt, Matthias Möller, Michael Voß und Ralf Wadewitz) wurden abwechselnd von den Mitgliedern des Dresdner Schachfestival e.V. - Hans Bodach, Uwe Hartig, Anna-Luise Heymann, Paul Hoffmann, Martina Jordan, Orland Krug, Petra Morgenstern, Andreas Schneider, Antonia Schneider, Maria Schöne, Falk Sempert und Frank Quabs - sowie von Edda Kohlstädt unterstützt.

Die "Turnierhelfer" bei der Arbeit (v.l.): Günther Müller (Präsident Schachbund Rheinland-Pfalz), Alfred Schlya (Präsident DSB), Siegfried Müller (Präsident Schachverband Sachsen)

Die "Prüfung" als Turnierhelfer beim Aufbau haben die Präsidenten Alfred Schlya (Deutscher Schachbund), Günther Müller (Schachbund Rheinland-Pfalz) und Siegfried Müller (Schachverband Sachsen) am Nachmittag des 7. März eindrucksvoll bestanden. Womit bewiesen ist, dass auch Schachpräsidenten etwas von Schach verstehen, wie Siegfried Müller ironisch anmerkte.

Mit 287 Teilnehmern wurde die zweithöchste Teilnehmerzahl aller Qualifikationsturniere erreicht. Gruppe A: 30 Teilnehmer; Gruppe B: 62 Teilnehmer; Gruppe C: 64 Teilnehmer; Gruppe D: 62 Teilnehmer; Gruppe E: 69 Teilnehmer. Der Turniersaal im RAMADA-TREFF-Hotel Dresden war mithin gut gefüllt, als der Hauptgeschäftsführer des Kreissportbundes Dresden, Dr. Christian Nicolaus, in seinem Grußwort die Bedeutung der Sport- und Schachstadt Dresden hervorhob. Steffen Kunzelmann von der Direktion des RAMADA-TREFF-Hotels Dresden wünschte allen Teilnehmern viel Erfolg und der Präsident des Deutschen Schachbundes, Alfred Schlya, bedankte sich bei dem Sponsor und hob die Bedeutung der Veranstaltung hervor. Sie äußere sich u.a. in der Anwesenheit von drei Landesverbandspräsidenten. Einer von ihnen, Dr. Hans-Jürgen Weyer aus Nordrhein-Westfalen, spielte das Turnier auch mit. Große Heiterkeit löste das Grußwort des Präsidenten des Schachverbandes Sachsen, Siegfried Müller, aus. Er hatte den passenden Trost für alle Teilnehmer, die sich nicht für das Finale in Leipzig qualifizieren werden, parat: "Sie haben nur Pech gehabt".

Maria Schöne - 2. Platz in Gruppe C

Es wurde von allen Teilnehmern engagiert, aber nicht verbissen, gekämpft. Alle konnten sich u.a. am hervorragenden Turnierambiente, guten Spielbedingungen mit fast einheitlichem Spielmaterial, von der Firma Robin Terry GmbH kostenfrei zur Verfügung gestellt, und dem Schachgetränk "Goldener Reiter" - einer Apfelsaftschorle zum Preis von 1 € - erfreuen. Die Mitarbeiter des RAMADA-TREFF-Hotels Dresden sind Schach­veranstaltungen dieser Größenordnung gewöhnt und gehen professionell damit um. Besonders ist hier Kathrin Weyhausen zu erwähnen. Fast schon zur Tradition gehört es, dass es auch Turnierteilnehmer gibt, die ihren Geburtstag während der Turniertage begehen. Diesmal wurden Erhard Engelhardt und Peter Mosebach mit einer Flasche Sekt vom Haus und einem Geschenk der Organisatoren geehrt.

Die örtliche Presse berichtete ausführlich vor, während und nach der Veranstaltung über das Geschehen. Die guten Kontakte unserer Dresdner Schachfreunde zu den Medien und die vielfältigen schachlichen Aktivitäten in der Stadt haben die Berichterstattung sehr begünstigt. Gut besucht war auch der Schachstand von der Firma Euro Schach Dresden. Die Siegerfotos mit den fünf Erstplatzierten jeder Wertungsgruppe wurden diesmal mit den "Nachwuchsmodels" Laura Jordan und Sarah Windisch geschmückt. Auch das fünfte und letzte Qualifikationsturnier - wie seine vier Vorgänger - hatte einen harmonischen Ablauf und fand ein ebensolches Ende.

Wie schon gemeldet, wird die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft RAMADA-TREFF Cup 5³ erfreulicherweise ein Fortsetzung finden. Wer also ein Turnier in einem anspruchsvollen Ambiente spielen und zudem an einer Deutschen Meisterschaft teilnehmen möchte, dem sei einer (oder mehrere) der folgenden Termine ans Herz gelegt: 01.-03.11.2002 in Brühl bei Köln, 06.-08.12.2002 in Aalen, 17.-19.01.2003 in Bad Bramstedt, 14.-16.02.2003 in Bad Arolsen und 12.-14.04.2003 in Halle. Das Finale findet vom 30.05.-01.06.2003 in Magdeburg statt.

Norbert Heymann, Ref. ÖA DSB

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