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Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA-TREFF Cup 5³   2003/2004

Das Finale in Wiesbaden

29. April bis 1. Mai 2004

Spielort:

RAMADA-TREFF Hotel Wiesbaden

Turnierinformationen:

Teilnehmerliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E

Rangliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E

Hugo Schulz und Ernst Bedau berichten aus Wiesbaden:

Beim Finale in Wiesbaden ticken die Uhren anders

Hoteldirektor Erber

Vom Präsidium des DSB überbrachte Helmut Schumacher das Grußwort, der für das Ressort Breitensport verantwortlich zeichnet und das Organisationsteam bereits tatkräftig unterstützt. Er wünschte allen Teilnehmern Glück und Erfolg und spannende Partien.

"Glück oder Können - was hat diese Menge an Teilnehmern nach Wiesbaden geführt? Schach ist doch kein Glückspiel, … oder ?" begrüßt Direktor Erber vom RAMADA-TREFF Hotel Wiesbaden die Finalisten mit einem Augenzwinkern.

Bei der Begrüßung konnte sich Dr. Dirk Jordan diesmal kurz fassen, denn jeder Teilnehmer hat ja bereits mindestens an einem Qualifikationsturnier mitgespielt. Die Uhren werden daher für das Finale - nach Absprache mit den Spielern - bereits eine halbe Stunde früher als angekündigt angestellt. Damit ist diese Meisterschaft sicher wohl auch das einzige Schachturnier, das vorzeitig beginnt. Bei der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft RAMADA-TREFF Cup gibt es eben auch dieses Mal einen Superlativ.

Leerer Turniersaal

Das Finale der deutschen Schach-Amateurmeisterschaft 2003/2004 findet im RAMADA TREFF Hotel Wiesbaden statt. Der Turniersaal ist mit Tischdecken festlich geschmückt, die breiten Tische bieten viel Platz für die 119 Finalisten.

Die Hotelanlage insgesamt ist ein angemessener Rahmen für den Abschluss der dritten, sehr erfolgreichen Serie der Amateurmeisterschaft. Die Teilnehmerzahl konnte gegenüber dem Vorjahr ein weiteres Mal erfreulich gesteigert werden, und zwar um über 12 % auf 1678.

An den diesjährigen Austragungsorten der Vorturniere in Brühl, Aalen, Hamburg-Bergedorf, Kassel und Magdeburg hat die RAMADA-TREFF Hotelkette diese Veranstaltungen wieder hervorragend begleitet und gesponsert. Die Kapazitätsgrenze der Hotelsäle wurde dabei mehrfach getestet, bei den Voranmeldezahlen auf der Internet-Seite musste wiederholt mit einem Anmeldestopp die Notbremse gezogen werden. Was für ein schönes Gefühl, mit dieser Turnierserie offenbar genau die Wünsche der Turnierteilnehmer getroffen zu haben.

Olaf Steffens und Florian Dinger (v.l.)

In der E- und der D-Gruppe sind 24 Spieler am Start, in der A-Gruppe 22 und in den beiden Gruppen B und C sind 26 bzw. 23 Spieler angetreten.

Wie begehrt dieses Finale ist, zeigt auch die Tatsache, dass in diesem Jahr zwei Deutsche Amateurmeister aus der ersten Serie wieder mitspielen, um nach Möglichkeit ihren Erfolg zu wiederholen: Olaf Steffens (Bremer SG) gewann damals die A-Gruppe und Florian Dinger (SV Oberkochen) war Sieger in der E-Gruppe.

Wiesbadener Tagblatt von 29. April

Wiesbadener Tagblatt

Frauen-Power in Gruppe E

Der prozentuale Anteil Schach spielender Frauen im Deutschen Schachbund ist äußerst gering. Umso erfreulicher die Gruppe E im Finale der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft in Wiesbaden: Unter den 24 Teilnehmern stellen Tanja Billing, Jacqueline Dittrich, Beate Holzhey und Janina Remy ein beachtliches Frauenkontingent. (15,5 %)

Der Zufall wollte es, dass in der dritten Runde gleich 3 Finalistinnen nebeneinander zu sitzen kamen.

Jugend-Power beim Finale

Jugend-Power

"Wird hier in Wiesbaden auch ein spezielles Jugendturnier ausgetragen?", mochte sich der eine oder andere gefragt haben, als sich neun Mädchen und Jungen zum Gruppenfoto aufstellten. Des Rätsels Lösung: Der Jahrgang 1991, also die 13-Jährigen, sind in Wiesbaden besonders stark vertreten und haben sich aus Hessen, Baden, Rheinland-Pfalz, Bayern, Württemberg und Thüringen für das Finale in der hessischen Landeshauptstadt qualifiziert. Spitzenreiter diese "power-Jugend" ist übrigens der in der B-Gruppe spielende Sebastian Bogner (SK Neuhausen) mit beachtlichen 2052 DWZ. Mit 2 Punkten aus den ersten beiden Partien powert er auch am Brett.

Statistik

Web-Master Matthias Berndt hat für die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft ein umfangreiches Organisations- und Verwaltungsprogramm geschrieben, das keine Wünsche offen lässt. Dieses Programm liefert auch interessantes statistisches Material. Das Org-Team wird in seinem Abschlußbericht nach dem Turnierende eine fundierte Auswertung vornehmen.

Interessant ist die Frage, wie viele Teilnehmer aus den einzelnen Landesverbänden kommen. Dabei ist natürlich die Anzahl der Teilnehmer in Relation zur Gesamtmitgliederzahl des Landesverbandes zu setzen. Auch die geografische Lage der Austragungsorte wird eine Rolle spielen.

Einige Aussagen der Statistik sind aber doch auch ohne größere Analyse ins Auge springend und signifikant:

Jens Hirneise

Ein Fußball im Turniersaal

Was hat ein Fußball unter dem Stuhl von Jens Hirneise im Turniersaal zu suchen? Der 11-jährige aus Rommelshausen, jüngster Turnierteilnehmer, sitzt konzentriert am Brett. Ab und zu fühlen seine Füße nach dem Ball, ob er noch da ist.

Nein, er will mit dem Ball nicht die Figuren vom Brett schießen. Und auch nicht ihn über die Köpfe der Schachspieler seinem Bruder Lothar zuwerfen, der an anderer Stelle im Turniersaal spielt. Lothar hat auch einen Ball dabei.

Beide Brüder spielen nach ihren Partien vor dem Hotel mit den Bällen, laufen, dribbeln und flanken. Auch Florian Dinger, 14 Jahre, aus Oberkochen ist dabei und der 12-jährige Makan Rafiee aus Kassel. Außer Atem und verschwitzt stürmen alle in den Analyseraum. Jetzt ist wieder Schach an der Reihe.

Imbiss

Kleine Köstlichkeiten …

Freundliches, stets lächelndes Personal und kleine Köstlichkeiten, Weißwürste, belegte Brötchen, leckerer Kuchen und Kaffeestückchen, Kaffee, Tee und natürlich der Schachtrunk: das RAMADA-TREFF Hotel Wiesbaden verwöhnt die Teilnehmer des Finales der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft.

Schachköpfe beim Nachdenken

  Beim Schach, da muss der Spieler denken,
am schlimmsten wär`s, ihn abzulenken.
 
Die gute Haltung, die ist wichtig,
dann wird das Denken gut und richtig.
 
 
 
Gern man den Kopf mit Händen stützt,
da das dem Denken besser nützt.
Ist der Kopf dir dick und schwer,
ist das Gehirn oft trotzdem leer.
Denker-2
Die Mütze wärmt das Hirn im nu,
legst du die Hände noch dazu.
So richtig munter wird dein Hirn,
tippst du die Finger an die Stirn.
Denker-4
Spielst du mit der Hand am Mund,
ist das fürs Denken ungesund.
Macht dir die Stellung große Lust,
verschränk die Arme auf der Brust.
Denker-6
Und schaust du tief an dir herab,
bringt die Gedanken das in Trab.
Wirst du den Gegner alsbald packen,
verschränk die Arme hinter`m Nacken.
Denker-8

Wer wird Deutscher Meister?

Spannendes Finale in Wiesbaden

Zu Beginn der 5. und letzten Runde gab es einige schnelle "Großmeisterremisen". Aber an den Spitzenbrettern wird verbissen gekämpft. Sieg oder Niederlage können noch über alles und nichts entscheiden.

In der Gruppe A führt zwar Holger Namyslo (Biberach) alleine mit 3,5 Punkten, aber nur ein Sieg sichert ihm den Meistertitel, ein Remis genügt, um in die Preisränge zu kommen. Ingo Cordts (Dünnwalder TV), Matthias Kiese (Post Hannover), Josef Gabriel (Stuttgarter SF), Hubert Walkewitz (Niemegk) und Bernd Wronn (St. Pauli) lauern, alle mit je 3 Punkten auf ihre Chance. Kann sich noch mit etwas Glück Andreas Gikas (Godesberg) auf einen der Preisränge spielen?

In Gruppe B haben Stefan Egle (Unterkochen) und Horst von Bentum (Rostock) die besten Chancen mit ihren je 3,5 Punkten, müssen aber gegeneinander spielen. Dahinter lauern mit je 3 Punkten auf die Preisränge 2 - 5 Mathias Kemeny (Glinde), Wolfgang Weiler (Dünnwalder TV) und Sebastian Bogner (Neuhausen).

Noch acht Spieler haben Preischancen in Gruppe C, die besten mit je 3, 5 Punkten Fabian Schulenburg (Diogenes Hamburg) und Andre Künzel (Osterburg Weida). Dahinter kämpfen aber noch sechs weitere Spieler um die Preise, mit den besten Chancen die "3-Punkter" Dr. Wolfgang Küchle (Sillenbuch) und Franjo Buljovic (Kerpen), die allerdings die beiden Führenden zu Gegnern haben und diese noch verdrängen können. Spannung pur.

Ungeschlagen steht Tim Bendfeldt (Preetz) mit 4 Punkten an der Spitze der Gruppe D. Während des Schreibens dieser Nachricht remisierte er mit dem Zweitplatzierten Jose Stiller (Schachelschweine Hamburg), der nun 4 Punkte aufweist. Herzlichen Glückwunsch dem ersten Deutschen Meister in Wiesbaden Tim Bendfeld! In dieser Gruppe D haben aber noch sechs weitere Teilnehmer Preischancen.

Sehr unübersichtlich ist die Lage in Gruppe E. Waldemar Tonn (Bischofrode), hat zwar als Tabellenführer mit 3,5 Punkten die besten Chancen, aber es folgen sage und schreibe sechs Spieler mit je 3 Punkten und zwei weitere mit je 2,5 Punkten, von denen bei etwas Glück vielleicht auch noch einer sich in die Preisränge spielen kann.

Reinhold Dreier: Das Schachbuch lebt!

Reinhold Dreier

Regelmäßiger Gast bei der Deutschen Schachmeisterschaft RAMADA-TREFF Cup 5³ ist der Ludwigshafener Schachhändler und Verleger Reinhold Dreier. Der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann hat 2001 den bekannten Schachverlag Rattmann aus Hamburg zusammen mit zwei Teilhabern übernommen, den er als getrennte Firma weiterführt.

Zum Schach kam Dreier mehr zufällig. Als Betreiber eines gutgehenden Kioskbetriebes suchte er eine weitere berufliche Herausforderung. Er wollte eine Buchhandlung eröffnen, doch ein benachbarter alt eingesessener Buchhändler bat ihn, davon Abstand zu nehmen. Zwei Buchhandlungen seien für das Stadtviertel zu viel.

Da Reinhold Dreier Hobbyschachspieler mit beachtlicher Spielstärke war, eröffnete er einen Schachbuchladen. Dies war 1983. Wenige Jahre später, das war dann 1987, debütierte Dreier als Schachbuchverleger mit seinem ersten Buch "Endspieltechnik a `la Capablanca" von Lothar Nicolaiczuk. Mittlerweile hat der Ludwigshafener über 30 Schachbücher verlegt. "Der Schachbuchmarkt lebt", so Dreiers credo, "er wächst langsam, aber kontinuierlich bei steigender Qualität sowohl in Aufmachung als auch Inhalt".

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