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Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA-TREFF Cup 5³   2005/2006

Das Finale in Halle/Saale

11. bis 13. Mai 2006

Spielort:

RAMADA Hotel Halle/Saale

Turnierinformationen:

Teilnehmerliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E

Rangliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E

Hugo Schulz berichtet aus Halle

Simultanvorstellung mit WM U20 Elisabeth Pähtz

Simultanvorstellung mit WM U20 Elisabeth Pähtz

An 18 Brettern bot Elisabeth Pähtz den Finalteilnehmern ein Non-Stop-Simultan an. Zur Verkürzung der Wartezeit zwischen dem schnellen Ergebnis im Turnier und dem Festbankett am Abend konnten schnell entschlossene Teilnehmer die Gelegenheit nutzen, mit der Weltmeisterin U20 die Klingen zu kreuzen.

Am Ende überzeugte Elisabeth mit einem Ergebnis von 20 : 7 (ohne Niederlage), wobei 15 Partien abgeschätzt wurden. In den ausgespielten Partien erzielte sie mit 10,5 aus 12 ein beachtliches Resultat gegen starke Gegnerschaft. Remis erreichten in den beendeten Partien Daniel Kühn, Joachim Helm und Hans-Josef Wolf.

Vivat Bachus

Noch ehe die letzten Partien in seiner Gruppe beendet sind, steht Sebastian Bachus als erster Deutscher Amateurmeister 2006 fest. Uneinholbar mit 4,5 Punkten beendet er vorzeitig die D-Gruppe. Und dabei wäre er beinahe nicht dabei gewesen. Hier hatte das Glück seine Hand im Spiel, denn 10 Minuten vor der Auslosung zur ersten Runde hatte sich schon ein Ersatzspieler warm gemacht und gehofft, den Platz von Sebastian einnehmen zu können. Unser Webmaster Matthias Berndt schickte gerade noch rechtzeitig jemanden vom Org-Team ins Turnierleiterbüro, um am Telefon eventuell noch eingehende Lebenszeichen des einzigen noch fehlenden Teilnehmers entgegenzunehmen. Und richtig: Seine Mutter leitete kurz vor Toresschluss den Anruf ihres Sohnes vom Handy weiter an die Turnierleitung.

Schwarz und Weiß statt Bits und Bytes

Ein Interview mit Frank Große

Frank Große ist seit Januar 2006 als Webmaster des Deutschen Schachbunds im Amt. Er spielt in Halle in der D-Gruppe mit. Eine gute Gelegenheit ihm einige Fragen zu stellen.

Hugo Schulz: Was muss man sich eigentlich unter den Aufgaben eines Webmasters vorstellen?
Frank Große: Vom Verwalten der verschiedenen Domänen bis zur Korrektur fehlgeleiteter e-Mails so ziemlich jedes Spektrum des Themas "Internet". Täglich trudeln e-Mails mit Fehlerhinweisen, Anfragen oder Verbesserungsvorschlägen ein - auf diese versuche ich zu reagieren und diese umzusetzen. Das gelingt leider nicht immer.

HS: Sollte man besondere Kenntnisse und Fähigkeiten mitbringen, um Webmaster zu werden?
FG: Es gibt mit Sicherheit bessere Webmaster als mich. Ob diese im Rahmen eines Ehrenamts die vielfältigen Aufgaben bewältigen wollen, steht auf einem anderen Blatt. Wir arbeiten mit HTML, CSS, Javascript, PHP und mySQL.

Hugo Schulz im Gespräch mit Frank Große

HS: Wie sind Sie dazu motiviert worden, dieses Amt auf Bundesebene anzustreben?
FG: Klaus Jörg Lais hatte mich angesprochen und sozusagen "engagiert". Im Prinzip fühle ich mich auch nach über vier Monaten noch in der Testphase.

HS: Kann man die vielfältigen Aufgaben eigentlich zeitlich gut mit dem Beruf vereinbaren? Darf ich fragen, was Sie beruflich machen?
FG: Es fällt oft schwer und ist primär zeitintensiv. Für die lobenswerte Unterstützung von Frank Hoppe, Michael Gründer und Dirk Wedehase möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich zu bedanken. Ich bin Diplom-Informatiker, arbeite aber im Netzwerksektor. Der DSB sollte sich - analog der Pressearbeit - aber um hauptamtliche Träger in diesen Positionen kümmern, da ich diese Tätigkeit ehrenamtlich ausführe.

HS: Welche Ziele möchten Sie in Ihrer Amtszeit verwirklichen? Was sind denn so die nächsten Projekte im DSB?
FG: Ich möchte im Hintergrund "werkeln" und musste auch zu diesem Interview überredet werden. Der Webauftritt des DSB ist an vielen Stellen verbesserungswürdig. Dazu arbeite ich mit o.g. Personen an einem Redesign. Hier gibt es natürlich differenzierte Meinungen, die hoffentlich ein gutes Resultat erbringen. Ich bitte die Besucher der DSB-Seite aber noch um Geduld. Viele kleine - oft nicht sichtbare - Verbesserungen sind aber bereits implementiert und werden auch zukünftig realisiert. So haben wir z.B. ein einheitliches Nachrichtenarchiv seit 2001, welches sich lohnt nachzuschlagen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Bruderkampf

Das unbestechliche Auslosungsprogramm hat in der Runde drei in der D-Gruppe eine weitere Kuriosität hervorgebracht. Wobei alles mit rechten Dingen zuging und die Wahrschein­lichkeit einer solchen Paarung keineswegs verschwindend gering ist, wie man sieht. Hier in Halle beim Finale sind zwei Brüderpaare am Start. Prompt wurde natürlich ein familien-internes Duell angesetzt zwischen Kasper und Phillip Kusmierek (SK Ricklingen). Wie es sich im Finale gehört, wurde hart gefightet und es gab kein friedliches Remis, sondern einen Sieger: Phillip heißt er.

Bisher hatten Armin und Yasha Farmani Anosheh vom SK 1962 Ladenburg in der C-Gruppe noch Glück, das ihnen dieses Schicksal erspart blieb. Nach der Tabellensituation wird es wohl auch nicht mehr dazu kommen.

Bergfest

Runde 3 ist erfolgreich absolviert. Wer jetzt noch eine weiße Weste hat, der könnte die zweite Turnierhälfte etwas entspannter angehen lassen, wenn da nicht die Verfolger wären. "Hundertprozenter" haben wir im Turnier insgesamt noch vier Spieler, die erfolgreich aufs Ganze gegangen sind und mit ihren Gegnern kurzen Prozess gemacht haben.

Rainer Buchholz (C)
Rainer Buchholz (C)
Kevin Schiffner - Udo Mainz (E)
Kevin Schiffner - Udo Mainz (E)
Robert Begri (D)
Robert Begri (D)

In den Gruppen A und B hat sich jeweils eine Spitzengruppe mit 2,5 Punkten vom Hauptfeld abgesetzt. Aber alle belauern sich noch, Ausreißversuche gab es hier bisher nicht. Jeder musste hier schon einmal ins Remis einwilligen.

Immer diese Radfahrer

Olaf Steffens ist mit Fahrrad angereist

Zum Finale nach Halle ist einer der Teilnehmer mit dem Fahrrad angereist, zumindest die letzten 8,5 Kilometer. Von Bremen aus wäre es wohl doch etwas weit gewesen für Olaf Steffens. Schach und Radfahren - da gibt es doch auch so eine Aktion im Rahmen der Schacholympiade 2008 in Dresden, oder? Wie war das noch gleich? Richtig: In diesem Sommer soll die Tour de Schach von München (dem Austragungsort der Schacholympiade 1958) aus nach Dresden gestartet werden.

Zur Erinnerung noch mal ein paar Einzelheiten: Es wird geradelt von München nach Dresden durch Bayern und Sachsen und dabei wird Station gemacht in 18 Städten zwischen München und Dresden.

Tour de Schach 2006 München - Dresden

Am 29.07.2006 geht es in München los über Freising nach Mainburg und Kehlheim und am 02.08.06 geht die Etappe von Kehlheim nach Beilngries mit Schachprogramm vor Ort.

Die nächsten Ziele sind: 03.08. Büchenbach, 04.08. Nürnberg, 05.08. Forchheim, 06.08. Bamberg, 07.08. Waischenfeld, 08.08. Bayreuth, 09.08. Weißendorf, 10.08. Hof, 11.08. Plauen,12.08. Zwickau, 14.08. Hohenstein-Ernstthal, 15.08. Chemnitz, 16.08. Freiberg, 17.08. Pirna, 19.08. Dresden.

Wer noch die eine oder andere Etappe mitfahren möchte, ist herzlich eingeladen! Info und Anmeldung: info@schachbund.de oder www.schacholympiade.org

Städtepartnerschaft

Beim Rundgang durch den Spielsaal springt in der E-Gruppe eine Paarung ins Auge, die interessante Assoziationen weckt: PARIS gegen MAINZ (Gerhard Paris - TSG Oberschöneweide gegen Udo Mainz - Haan). Das klingt wie ein Städtekampf zwischen zwei Partnerstädten. Aber das kann ja nicht sein, denn Mainz hat eine Partnerschaft mit Dijon und Paris mit Bonn und Berlin (u.a.).

Aber es gibt mit unserer Schach-Olympia-Stadt Dresden gut funktionierende Städtepartnerschaften mit 12 Städten:

Städtepartnerschaften von Dresden

Diese werden demnächst auch schachlich genutzt, denn vom 2. bis 5. November 2006 ist im Zuge der 800-Jahr-Feier ein Turnier mit Mannschaften aus diesen Partnerstädten in Dresden geplant.

Frauenduell

Frauenduell in der E-Gruppe: Sabine Schoknecht - Petra Stolze

Die Frauenquote in unserem Finale ist ziemlich gering. Von den 117 Spielern sind nur drei Frauen. In der Gruppe A hat FM Heike Vogel (SK Kerpen) nur 23 männliche Gegner und in der Gruppe E spielen Sabine Schoknecht (SK Marmstorf) und Petra Stolze (Hamburg) gegen 22 Herren.

Heute in der Runde 2 ist es tatsächlich gelungen, dass sich an Brett 12 diese beiden Spielerinnen, gegenübersitzen. Ein echtes "Frauenduell" also.

Beim Finale in Halle sind drei "Altmeister" erneut am Start

Diesmal haben es gleich drei ehemalige Deutsche Amateurmeister wieder ins Finale geschafft:

Olaf Steffens (Bremer SG) war in der ersten Serie in 2001/02 schon einmal in der A-Gruppe erfolgreich.

Florian Dinger (SG Schwäb. Gmünd) hat neben einem Meistertitel aus 2001/02 in der E-Gruppe auch einen Vize-Meistertitel aus 2004/05 in der B-Gruppe an seinem Gürtel. Nun steht er bereits zum vierten Male in einem Finale um die Amateurmeisterschaft. Dieser "Altmeister" ist übrigens erst 16 Jahre alt.

Fabian Schulenburg

In der Gruppe B heißt der dritte Deutsche Amateurmeister Fabian Schulenburg (SC Diogenes) aus Hamburg, der in der Serie 2003/04 in der C-Gruppe seinen Titel holte.

Der Name dieses legendären Vereins aus Hamburg, der z.B. ein Talent wie GM Karsten Müller in seiner Schulschachgruppe hervorgebracht hat, wird oft auf den Siegerehrungen der Vorturniere genannt. Mit 5 Finalteilnehmern stellt der SC Diogenes in Halle das größte Kontingent.

In der B-Gruppe ist außerdem noch ein Vizemeister aus 2001/02 wieder dabei: Thomas Rupprecht (Krefelder SG) und Dr. Matthias Kiese (HSK-Post) in der A-Gruppe erzielte in der A-Gruppe in der Serie 2003/04 den 3. Rang.

Die Sonne bleibt uns beim Finale treu

Bei bestem Wetter müssen unsere 117 Finalisten auch diesmal an den Brettern schwitzen. Zwar hatten wir im letzten Jahr in Hockenheim hochsommerliche 40 Grad, aber auch hier in Halle ist es mit fast 27 Grad richtig schön warm.

Die Begrüßung der Teilnehmer durch Dr. Dirk Jordan war wie immer herzlich und der Hinweis auf den Festakt bei der Siegerehrung am Samstagabend ließ schon mal Vorfreude aufkommen. Für die RAMADA-erfahrenen Spieler reichte diesmal die kurze Variante der Ansagen vor der ersten Runde - schließlich mussten die Funktionen der Uhr nicht erläutert werden und der präzise Ablauf ist auch für die Finalisten fast zur Routine geworden.

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