Logo Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft · RAMADA Cup 6³
Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA Cup 6³   2016/2017

Qualifikationsturnier Magdeburg

25. bis 27. November 2016

Turnierinformationen:

Rangliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Teilnehmer:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Suche Spieler:

Spielort:

RAMADA Hotel Magdeburg

Ralf Mulde berichtet über das DSAM-Turnier in Magdeburg

Mehr Spieler als je zuvor in Magdeburg

358 Spieler, darunter 31 Damen oder Mädchen oder eben "Frolleins" (8,7%, bevor jemand rechnen muss) eröffneten mit vier sich kurz fassenden Grußrednern und dem Turnierpersonal der DSAM um 10:00 Uhr das zweite Qualifikationsturnier der Saison. Diese Pünktlichkeit wissen Gäste zu schätzen.

"Ich bin ganz überwältigt, hier vor so vielen Schachsportlern stehen zu können", sagte der bevollmächtigte Vertreter der Stadt Magdeburg, der Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport, Herr Prof. Dr. Matthias Puhle. Er wies nebenher auf die kuriose, für die Stadt aber äußerst problematische Neuigkeit hin, dass am nächsten Tag womöglich das Fußballstadion der Stadt - ausgerechnet beim Spiel gegen Halle - gesperrt werden müsse, weil die Statik den Belastungen der spaßig hüpfenden Zuschauer nicht gewachsen sei. Besonders hob er die Aktivitäten der Schachzwerge Magdeburg hervor, die in den oberen Etagen des Rathauses aufmerksam verfolgt werden. Gerade den sehr vielen sehr jungen Spielern und Spielerinnen wünschte der "Bürgermeister" Spaß und Erfolg.

Michael Zeuner

Michael Zeuner

Prof. Dr. Matthias Puhle

Prof. Dr. Matthias Puhle

Das freute ganz besonders Michael Zeuner, der nicht nur als Geschäftsführer des Schachverbandes Sachsen-Anhalt die Spieler und die Organisatoren willkommen hieß, sondern der auch Präsident der gelobten Schachzwerge ist, die schon längst viel mehr als nur sieben Zwerge sind. Er übermittelte im Besonderen die Grüße seines Landesverbands-Präsidenten Andreas Domaske.

Mit der sympathischen Event-Managerin des RAMADA-Hotels, Maike Ehlert, begrüßte eine noch vor wenigen Stunden erfolgreiche Skatspielerin (Preis: eine riesige Wurstplatte) die ihr seelenverwandten Schach-Artisten. Ihre Hinweise auf kulinarische vier K des RAMADA-Hotels wurden von allen gerne gehört: Köstlicher Kaffee, Kuchen und die Küche - morgens, mittags & abends. Das Schwimmbad passte nicht in diese Reihung, steht aber dennoch jedem Hotelgast zur Verfügung.

Der Deutsche Schachbund DSB ist der Veranstalter der DSAM und natürlich war ein Vertreter des Verbandes im Saal. Hugo Schulz, Referent für Breitenschach des DSB, machte allen Spielern mit erlesenen indischen Weisheiten des Schachs Mut, ihre Partien schwungvoll zu bestreiten - manche flüsterten schon "Das indische Halstuch" ... aber man kann ja auch einfach ganz normal matt setzen!

Haben jüngere Spieler eigentlich bessere Chancen im Schach als Ältere? Sollte das so sein, steht dem Turniersieg des 2009 geborenen Magnus Ermitsch ja kaum noch etwas im Wege! Es gibt sogar noch weitere Teilnehmer desselben Jahrgangs, die aber ein paar Tage älter sind. Andererseits verbürgt vielleicht auch die meiste Erfahrung statt der Knabenmorgenblütenträume (Goethe, Prometheus) den schachlichen Erfolg - so gesehen, dürfte unser ältester Recke, nämlich Hubert Walkewitz, Geburtsjahr 1934, den Tiger im Tank haben.

Magnus Ermitsch

Magnus Ermitsch

Hubert Walkewitz

Hubert Walkewitz

Jonas Roseneck

Jonas Roseneck

Jonas Roseneck

Verein: AE Magdeburg, Land: Sachsen-Anhalt, Wertung: DWZ: 2034, Elo: 2011, Jahrgang: 2002, Platz: 3. (Setzliste 10), Punkte: 6,5 aus 9 bei nur einer Verlustpartie, das war Jonas Roseneck bei der "Deutschen", genauer der DJEM U14 im Mai 2016 in Willingen - also backfrrrrisch! Aber entspannt Euch, der Jonas ist ja gerade erst 14, hat sich bestimmt nur in der A-Gruppe verlaufen ... oder?? Ja, doch.

Drei aus drei in der Jugend-Bundesliga Nord 2012/2013, Fünf aus sechs in der Bezirksmannschafts-Meisterschaft 2014 (dafür hat der DSB noch gar keine unverständliche Abkürzung gefunden), Vier aus sechs in Görlitz 2015, dann 6,5 aus 7 in der Landes-Jugend-Einzel 2016 U14 und nun, schon vom Alter gebeugt, in der U16 der Norddt. Vereinsmeisterschaft 2016 Vier aus fünf. Also, keine Bange, er wird schon schwächer, der Jonas Roseneck! Wenn er schläft.

Manfred Menacher

"Manfred Menacher konnte in der Eröffnung deutliche Vorteile herausholen. Im Mittelspiel war nach einem Figurengewinn die Partie für den Gegner nicht mehr zu halten." Das sind Dramen, wie sie sich in der Oberpfalz, nämlich in der Regensburger 'Gaststätte Antoniushaus' abspielen, wo FM Menacher in der Regionalliga Nord-Ost für seine SC Bavaria.1 punktet. Elo 2279 und DWZ 2201, 1965 geboren, 2. Bundesliga West 2013/14, 2. Bundesliga Ost 2012/2013, also mal hier, mal da - unser Schachfreund Menacher ist offenbar flexibel und spielstark!

"... Großmeister Egor Krivoborodov mit 8 Punkten den 1.Platz erreicht ... Zweiter mit 7 Punkten wurde FIDE-Meister Manfred Menacher von Bavaria Regensburg ..." Das war nicht etwa anno dunnemal, sondern es geschah vor 17 Monaten am hellichten Tage und zwar Ende Juni 2015. Regensburg und seine Donaubrücken sind zwar eine ganze Ecke weit weg, aber es könnte dennoch sein, dass unser an Numero Uno gesetzter, weit gereister Schachfreund die Anreise zu Fuß bewältigte: "Nach 10:42:37 Std. war es endlich so weit. Manfred Menacher überquerte die Ziellinie des Ironman Klagenfurt (3,8 km Schwimmen / 180 km Radfahren / 42,195 km Laufen) ... Vorbereitung auf den Ironman ... 5. August 2015 ..." Moment mal ... nach ZEHN Stunden?? Was sagen denn Gewerkschaft und Arbeitszeitgesetz dazu? Und überhaupt: Gab's da gerade kein Taxi? http://www.physio-meier.de/aktuelles

Wahrzeichen: Die verlorenen Farben des Magdeburger Reiters

Reiterstandbild mit Jungfrauen: "Färbung war typisch für 13. Jahrhundert"

Gold, farbig oder blanker Stein? Vermutungen zum Aussehen des Magdeburger Reiters gab es viele. Nun lüften Forscher Geheimnisse des fast 800 Jahre alten Wahrzeichens.

Restauratoren haben verborgene Farbreste an der Figurengruppe des Magdeburger Reiters gesichert und untersucht. Die Farbanalyse habe belegt, dass der um 1250 entstandene Magdeburger Reiter vor seiner Vergoldung im 17. Jahrhundert blau, grün, rot und weiß gestaltet gewesen sein muss, sagte die Direktorin des Kulturhistorischen Museums in Magdeburg. "Vorher konnten wir nur Vermutungen anstellen, jetzt haben wir wissenschaftliche Belege." "Solch eine bunte Färbung war typisch für das 13. Jahrhundert", sagte Köster weiter. Die verwendeten Farben - unter anderem azuritblau - seien sehr wertvoll gewesen. Eine genaue Rekonstruierung der Farbgestaltung ist nach Aussagen der Museumsdirektorin allerdings schwierig, da nur sehr wenige Farbreste gesichert werden konnten.

Die Figurengruppe besteht aus einem lebensgroßen Reiterstandbild und zwei knapp 1,50 Meter großen Jungfraufiguren. Zu sehen ist sie im Kaiser-Otto-Saal des Kulturhistorischen Museums Magdeburg. Auf dem Alten Markt der Stadt steht eine Kopie. Ergänzt und geflickt. Seit Dezember 2014 arbeitet ein Team von Restauratoren an der Sandsteinskulptur. Auch der Sandstein selbst wurde analysiert. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass der aus etwa hundert Einzelteilen bestehende Magdeburger Reiter aus unterschiedlichen Sandsteinen bestehe. So stamme das verbliebene originäre Material, das noch bei der reitenden Person vorhanden ist, aus der Region um Bernburg (Sachsen-Anhalt). Ergänzungen an Körper und Schweif des Pferdes sowie der Sockel stammen hingegen aus dem Elbsandsteingebirge des 19. Jahrhunderts. Bis Ende Oktober wollen die Restauratoren noch Verschmutzungen entfernen und Ausbesserungen aus Gips und Mörtel auf ihre Schädlichkeit für den Sandstein untersuchen und gegebenenfalls ersetzen.

Magdeburg - hinter jedem Otto steht eine starke Frau

Lara Schulze

Lara Schulze

Lara Schulze ist diese starke Frau. Die WFM steht aber schon lange nicht mehr hinter irgendeinem Otto, sondern ganz weit vorne bzw. meistens ganz weit oben. Auf dem Sieger-Podest. Ich war ja dagegen, sie als Teilnehmerin zuzulassen. Breitenschachreferent Schulz, Fotografin Schulz, Spielerin Schulze - und da soll man nicht durcheinander kommen? Wohl kaum, denn Lara Schulze steht solitär da:

Vor wenigen Tagen, nämlich am 9-Aug-2016, legte der DSB auf seiner Homepage so los: "Lara Schulze (14, Lehrte) hat das innerdeutsche Duell am 1. Brett der EU-Meisterschaft U14 gegen Maximilian Mätzkow (14, Eberswalde) überzeugend für sich entschieden und den Jugendmasters-Sieger von der Tabellenspitze in Österreich verdrängt.

Die Deutsche Vizemeisterin U14 dieses Jahr und vorjährige Deutsche Meisterin in der gleichen Altersklasse wurde beim Jugendmasters Dritte. In nur 23 Zügen [wieso "nur"? Ich wäre ja froh, wenn ich überhaupt öfter mal so weit käme! -rm-] zwang sie den stärksten Brandenburger Nachwuchsspieler zur Aufgabe. Das erste Figurenopfer lehnte Maximilian [Mätzkow] noch ab, Laras nochmaligen Versuch mit einer zweiten Figur musste er aber annehmen. Unbeeindruckt ließ Lara danach ihren Opferspringer aus Versuch eins einfach stehen [so was passiert mir auch manchmal -rm-] und drängte mit einem Damenschach den schwarzen König an den Rand. Zwei Züge später gab Maximilian auf." - Mit Fotos, Tabelle und Partie nachzulesen hier: http://www.schachbund.de/news/lara-schulze-mit-glanzpartie-bei-der-eu-meisterschaft.html

Unter den "vorwech" angemeldeten Spielern war Lara deutlich die deutlich stärkste Rating-Dame ... ratingstärkste Dame. Eben WFM, world famous Mädel. Aber wer weiß? Falls zum Beispiel die Polgars zu dritt kämen, könnten sie eine Chance haben. Eine kleine. - Allerdings noch mal zum "solitär": So ganz sicher bin ich mir da nicht mehr. Da haben wir nämlich neben Ingrid und Hugo Schulz die Spieler Christian Schulz, Wolfenbüttel in der Gruppe E, Dietrich Schulz, Bielefeld in der C, René Schulz, Herzberg in der F, Lara ... ach so, kennen wir schon, dann ihr Bruder Lukas Schulz in der E und Nick Schulzé, Rochade Magdeburg in der C ... also, hier mein Vorschlag, damit wir hier klar kommen: Farbige Trikots. Oder die Vornamen werden in gut sichtbaren Leuchtbuchstaben jeweils ins Haar geflochten.

Deutsche Schach-Amateure erklären freiwilligen Hüpfverzicht

Das Magdeburger Fußballstadion, die "Hüpfarena an der Elbe", wird immer wieder durch begeistert feiernde Zuschauer derart in Schwingungen versetzt, dass es in der Statik knirscht: Einsturzgefährdet. Gerade beim Spiel in der ... äh ... gegen Halle, lokaler Rivale, ist das diffizil, wie uns noch gestern noch "Bürgermeister" Prof. Puhle erläuterte.

"Die Statik des RAMADA-Hotels ist sicher!" erklärte der Ortskenner Frank Jäger, Pairing Officer der DSAM. Und in einer weltweit einzigartigen Aktion erklären nun die Amateurspieler des Deutschen Schachbundes: In unseren Partien wird nicht gehüpft. Das grenzt Lachsäcke und Schluckaufs aus, aber es muss eben einfach entschlossen gehandelt werden.

Immer auf dem richtigen Gleis

Raphael Rehberg spielt für Lok Brandenburg, ob dort als Heizer oder als Lokführer ist unbekannt; seine schachliche Fahrt führte ihn jedenfalls schon mindestens einmal auch nach Magdeburg, als er nämlich weiland im Jahre des Herrn 2013 mit fünf aus sieben im Open ... lediglich den damaligen Erfolgskurs fortsetzte! Turnierleistungen mit 2473 (Lichtenberg), 2313 (Falkensee) und sogar 2553 (Wildau) wurden ihm schon zur Gewohnheit. Wäre das nun immer so weiter gegangen, was ja jedem zu wünschen wäre, hätte unser erst 1989 geborener Schachfreund gar nicht mehr an der DSAM teilnehmen können - gewogen und für zu gut befunden. Die Talsohlen des schachlichen Lebens gehören zum Sport dazu und seine aktuelle DWZ 2181 und Elo 2237 maskieren vielleicht nur seinen wahren Meister-Status. Warten wir's ab! "Möglich ist immer alles", sagte der Große Kohlstädt. Und da hat er dann ja auch wieder mal Recht.

Go, Rapha, go! möchte man rufen. 2005 nämlich lebte er, also der Raphael, samt Familie noch in Nordrhein-Westfalen und der deutsche Go-Verband portraitierte den damals 16jährigen wie folgt - und mit flexibler Schreibweise seines Vornamens: "Raphael Rehberg wurde im Juli 1989 in Rheda-Wiedenbrück geboren und lebt in Geseke. Es ist bereits ein sehr erfolgreicher Schachspieler. Dreimal konnte er die NRW-Jugendmeisterschaft gewinnen. Seine Eltern Ulrich und Bettina Rehberg spielen ebenfalls Go (und auch Schach). - Auszug aus einem Inteview (sic!) von Horst Timm mit der Familie Rehberg beim Castroper Turnier im April 2000:

Horst: Rafael, wie lange spielst Du schon Go?

Raphael: Meinen Namen schreibt man mit "ph". [Wie hat er die Schreibweise bei der Frage hören können? Phänomenal ... -Mulde-] Mit dem Go-Spielen habe ich schon im Kindergartenalter angefangen. Im Moment spiel ich aber lieber und mehr Schach.

Horst: Und wie erfolgreich hast Du bisher gespielt?

Raphael: Bisher habe ich vier Partien gewonnen. (Gemeint ist das Go Turnier 2000 in Castrop. Raphael spielte hier als 20-Kyu 5:0) ... In den letzten Jahren ist Raphael immer stärker geworden: 2002 16-Kyu, 2003 8-Kyu und 2004 5-Kyu."

Das scheint im Go, Rapha, go! so ähnlich wie früher mit den INGO-Zahlen zu sein, nämlich je weniger, desto besser. In dem System rechnet der Autor, für den eine Schachuhr auch nur dann eine ist, wenn sie tickt, natürlich noch immer ... War mit den Schulnoten ja auch so. - Wie, im Punktsystem nicht? Aber ... äh ... der Lasker, der ist doch schon noch Weltmeister, oder? Der übrigens spielte auch Go. - Wir werden etwas seriöser:

Inzwischen taucht Raphaels Name nicht nur im Zusammenhang mit Gogo auf, sondern auch mit Br-Br, nämlich: "Studierendenteams in der TH Brandenburg und der Hogeschool-Universiteit Brussel arbeiten seit Jahren zusammen im Rahmen der Wirtschaftsenglischausbildung ... Videokonferenz ... Brandenburg University of Applied Sciences ..." Gut, das Letzte versteht man wieder halbwegs. Applied muss ja mit Apple zu tun haben. Und weil die Apfelblüte nun schon ein paar Monate hinter uns liegt, hat er eben Zeit, der reisende Raphael, mit uns Schach zu spielen.

Goethe und die F- wie Faust-Gruppe

Carolyn Ermitsch

Carolyn Ermitsch

Elina Heutling

Elina Heutling

In der Gruppe F kam es heute am zweiten Brett zur Begegnung zweier Damen (ja, auf dem Brett befanden sich noch zwei weitere Damen) und zwar hatte die an 24 gesetzte Carolyn Ermitsch Weiß gegen die an 5 gesetzte Elina Heutling. Vor der Partie wiesen beide Strateginnen 2,0 Punkte auf, Kenner sprachen von 100%, nach der Partie würde sich das geändert haben ... Elina ist eine von diesen gefährlichen Zwergen, genauer gesagt von den "Schachzwergen Magdeburg". Carolyn Ermitsch ist die deutlich erfahrenere Spielerin und reiste aus größerer Entfernung an als ihre ortsansässige Schachpartnerin. Wer sich ganz aus Oranienburg auf die Socken macht, signalisiert vielleicht schon: Hier sitzt die Macht.

So ähnlich war's dann auch. Als der vom Schach nichts verstehende Autor sich neben dem Brett befand, verabschiedete sich bei der 11jährigen Elina gerade eine Qualität von der Platte (die Überlegung, sich noch rasch schützend über das Brett zu werfen, wurde vom Autor sofort wieder aus Gründen körperlicher Untüchtigkeit verworfen), während Elinas Figuren, besonders der gut beschäftigte König, ohnehin schon ein wenig eingedetscht wirkten.

Das macht aber (vielleicht) nichts, denn so eine Krawallität könnte ja möglicherweise auch noch auf der anderen Brettseite entfleuchen. Ohne dass  wir's weiter hätten beobachten können, muss etwas Ähnliches geschehen sein - zu Buch steht nun ein Schwarz-Sieg mit Magdeburg - Oranienburg 1-0. Mit des Schicksals Mächten ist kein ewig Bund zu flechten, wie der berühmte Magdeburg Strafraum-Dichter Jürgen Sparwasser (oder war's doch ein Anderer?) schrieb.

Den in gleicher Gruppe wie Elina agierenden Vater Thomas Heutling und die daheim verharrende, noch jüngere Schwester Sarah wird der Umschwung am Brett gefreut haben - von Carolyn Ermitsch ist eine ähnlich sonnige Reaktion nicht überliefert. Aber wir sind mit dem Turnier noch lange nicht am Ende! Weiter geht's!

Elina wurde schon Deutsche Mannschaftsmeisterin (ihrer Altersstufe), war geradezu im Ticker-Starschnitt zu sehen: http://www.chess-international.de/Archive/30548/elina-heutling-01, leitet (!) als Schülerin der 7b des Magdeburger Ökumenischen Gymnasiums die Schach-AG (die für Imkerei macht schon Herr Thürmer) ... insgesamt startet hier eine junge Dame schwungvoll und erfolgreich ins Leben.

Die Meisterin der Schätze

Manchmal ehrt sich das DSAM-Team ja auch selbst. Das geschieht nicht oft, weil nicht das Team im Vordergrund steht, sondern die Spieler und ihr Schach.

Der Anlass war also ein bedeutender und die Geehrte ist eben auch eine bedeutende, charmante Person:

M a r t i n a   J o r d a n 

H U N D E R T mal hat sie schon für die Spieler, für das Team, für den DSB, ja, für das Schach gearbeitet. Breitenschach-Chef Hugo Schulz rechnete aus, dass bei 100 Turnieren für sie 400 Tage nur für die DSAM zusammenkämen (das Team reist immer am Donnerstag an und frühestens am Sonntag wieder ab), wobei er die "häusliche Vorbereitung" unerwähnt ließ - Zahlungseingänge, Erinnerungen usw. können gewiss nicht ausschließlich am Turnierort erledigt werden.

Martina, die DSAM dankt Dir!

Zweihundertfünfunddreissig DSAM-Teilnahmen

Elf Spieler ... nein, hier geht's nicht um Fußball! Elf Schachfreunde also nehmen hier an der Elbe an ihrem zehnten DSAM-Qualifikationsturnier teil. Dafür wird er fällig. Was denn? Na, der Bronzene Springer. Steht nicht nur vor dem Dom (plus Reiter), sondern der wurde elf als Anstecknadel verliehen. Zehnmal haben sie schon teilgenommen - danke!

Das sind: Frank-Christian Baum (Lister Turm, Hannover), Marcus Bergmann (Reideburger, Halle), Wolfgang Brüning (Queer Berlin), Torsten Ellinger (Taucha), Jürgen Keßler (Wolfsburg), Rainer Knöchel (Wittstock), Dieter Lichtenau (Herzberg), Joachim Ruhs (Halle-Neust.), Martin Schmidt (Heuchelheim), Dirk Thomzik (Fischbek S.e.), Ralph Wagner (Schwerin).

25 Mal bei der DSAM

 

 

Fünf Spieler wurden in Magdeburg.2016 für (jeweils) 25 Teilnahmen an einem DSAM-Qualifikationsturnier geehrt - anders ausgedrückt: Das DSAM-Team bedankt sich herzlich bei fünf Schachfreunden für die Treue und für das darin steckende Lob für das Turnier anlässlich ihrer jeweils fünfundzwanzig Teilnahmen. Symbolisch für diesen Dank ist ein kleiner, silberfarbiger Springer,  den sich die Geehrten ans Revers heften können.

Diese silbernen Schachfreunde sind Volkmar Ahlers (Wahrburg), Manfred Hannemann (Neustadt), Peter Raedisch (SF Hamburg), Stefan Tatliak (Hamburg Billstedt) und Ralf Thonig (Bischofrode) - danke, Freunde!

Und weil die elf (Spieler) mal zehn (Teilnahmen) = 110 plus 5 (Spieler) mal 25 (Teilnahmen) = 125 zusammen 235 ergeben, kam die ulkige Überschrift zustande.

Das Spiel ist auuuuuuus ...!!!

Das 102. DSAM-Turnier ist beendet, Sieger, Turnierpersonal, Schachhändler und Hotelmitarbeiter reißen jubelnd die Arme hoch - nein, nicht zu hoch, die Preise müssen ja noch übergeben werden. Magdeburg war schön. Die Stadt hat uns freundlich empfangen, das Wetter war jahreszeitlich angemessen gut (man konnte also im Ortskern ein bisschen schlendern & schauen), die Küche des Hotels erstellte wunderbare, schmackhafte Buffets am Abend und stets freundliche, kompetente "Ramadisten" schufen auch im Imbiss-Bereich ein schönes Angebot, was einfach wichtig ist; das RAMADA Magdeburg ist empfehlenswert.

Gestern noch traten die Musik-Rentner von "Uriah Heep" (Lady In Black) und "Status Quo" (Whatever You Want) gemeinsam in Magdeburg auf. Die machen das so, damit sich die Herren in ihrem gesetzteren Alter gegenseitig auf der Bühne stützen können. Hernach erfreute ein Feuerwerk in der Nähe unseres Hotels die Betrachter, das aber vermutlich weder den lustigen Musikanten noch den Spielern der DSAM galt und an die Auferstehung eines der Otto-Könige glauben wir nicht so recht (obwohl ... Herr Professor Puhle ...??) - vielleicht also hatte unsere nette Hoteldirektorin (korrekt: Event-Managerin) Maike Ehlert wieder im Skat gewonnen.

Richtig nett fanden wir eine Nachricht auf der auch sonst sehr gelungenen Homepage des SC Wittstock: "Wegen der Teilnahme am RAMADA-CUP in Magdeburg wurde das Spiel der Blumenthaler beim Gruppenfavoriten in Lindow um 2 Wochen vorgezogen. ..." Mario Zahn und Sandra Schmidt aus der F-Gruppe haben den gar nicht so kurzen Weg zu uns nach Magdeburg hinter sich gebracht. Sie ist die blonde, junge Dame mit dieser hochprofessionell ausschauenden Fotokamera, die für ihren Verein tolle Bilder anfertigt. Ihr Club arbeitet gleichsam in Doppelschicht, nämlich am Dienstag und auch am Freitag treffen sich Kinder und Erwachsene zum Schachspiel.

Und kaum blitzten nun am Morgen die ersten Sonnenstrahlen der Hoffnung über dem Dom von Magdeburg hervor, erblickten wir die ersten Ergebnisse des Turniers. Diesmal wurde "vorne" in der Gruppe E am meisten ergebnisorientiert vorgetragen. Remis an Eins, eine Null an Zwei, zack-zack, und so ähnlich ging's weiter die Liste runter.

Jetzt werden wir etwas systematischer (ich weiß, das kommt unerwartet) und beginnen mit der Gruppe F.

 

Gruppe F

Hier werden die Partien oft zuerst beendet, weil in dieser Gruppe viele noch sehr junge Spieler unterwegs sind, die erst noch lernen müssen, die verfügbare Bedenkzeit auch wirklich auszunutzen. Allerdings steht ja gar nicht fest, dass längeres Nachdenken zwangsläufig tiefere Gedanken hervorbringt. An Brett 1 saßen sich hier Darius Rausch und Elina Heutling gegenüber und beide hatten schweres Gepäck - nämlich die jeweils 4,0 Punkte = 100% und es ging buchstäblich bis zum blanken König; um 13:16 Uhr sagte uns einer der Schiedsrichter: "Es ist dann doch remis geworden." Nun hatten also beide 4,5 Punkte und weil an Brett 2 Carl Friedrich Dornheim mit Düster-Schwarz gegen Sandra Schmidt (Wittstock, Du erinnerst Dich, lieber Leser?) unterlag, wies die Tabelle plötzlich vier Spieler auf, die 90% geschossen hatten! Ist so was überhaupt regelgerecht ...?

So wurde die beste Frau dieser Gruppe auch zugleich "überhaupt Erste", nämlich Sandra Schmidt. Zweiter wurde Jörg Rische vom erst kürzlich wieder belebten Wernigeröder SV - wir sagen nur: Deutschland-Cup. Obwohl das hübsche, dunkelhaarige Mädchen aus Magdeburg ständig führte und die 11jährige ein phänomenales Turnier spielte, wurde sie mit 4,5 Punkten "nur" Dritte: Elina Heutling. Irgendwann, in gar nicht sooo langer Zeit, werden wir sie in der Gruppe A zum Erfolg beglückwünschen können. Der Ricklinger Darius Rausch komplettierte mit einer herausragenden Leistung das Quartett der Spieler, die diese Gruppe mit 4,5 Punkten abschlossen.

Anke Schönfeld aus Niederwiesa wiederholte ihren Erfolg aus dem ersten Turnier des Jahres, wo sie auch schon unter die besten Sechs gelangte; diesmal war es mit 4,0 Zählern der fünfte Rang. Ebenso viel erspielte Sebastian Motsch, der Sechster wurde und weil die Fünfte sich ja schon in Bad Soden finalqualifiziert hatte, hat nun auch der Siebte dieser ein Ticket für das DSAM-Finale errungen, nämlich Daniel-René Schönefeld vom Glaskönig Dübern.

 

Gruppe E

Sieger Gruppe E: Jörn Nebeling

In dieser Gruppe siegte recht früh Jörn Nebeling mit Schwarz gegen Frank Stolzenwald. Die beiden spielten an Brett 2, und an Brett 1 endete die Paarung Wolfgang Fuhrmann - Guido Bockheim remis, so dass Jörn Nebeling nicht mehr eingeholt werden konnte: 4,5 Punkte = 90%, das ist einfach eine erstaunliche Leistung! Der Gigant vom SC Norbertus Magdeburg ist nicht nur ein Schachbegeisterter, sondern auch im Fanprojekt des 1.FC Magdeburg aktiv - deren 1-0 Sieg gegen Halle (in unbehüpftem Stadion) beflügelte ihn vielleicht zusätzlich.

Vier Spieler mit je 4,0 Punkten folgten auf den Plätzen zwei bis fünf: Wolfgang Fuhrmann, Jürgen Keßler, Daniel Block und Guido Bockheim. Sechster wurde, aufgemerkt!, ein Magdeburger noch ohne Verein, nämlich Antonio Braun mit schönen 3,5 Punkten. Beste Dame dieser Gruppe wurde Denise Albrecht aus Schöningen. Alle Genannten sind damit für das Finale in Niedernhausen qualifiziert.

 

Gruppe D

Lars Jungklaus ist ein toller Spieler. Er verstärkt den SV Roter Turm Halle. Wenn er nicht mal wieder in der DSAM gewinnt. Das gelang ihm bereits mit einem Quali-Platz im hessischen Bad Soden und diesmal in Magdeburg schaffte er es mit 4,5 Punkten auf den ersten Platz. Ebenso viele Punkten erzielten Richard Pubantz aus Ricklingen und Jens-Peter Wulff aus Grevesmühlen, die damit Zweiter und Dritter wurden.

Danach fädelte sich eine ganze Phalanx mit Spielern auf, die ihr Turnier mit 4,0 Punkten beendeten. In der Reihenfolge der Feinwertung sind das Waldemar Tonn aus Bischofrode, Jonas Eilenberg von den Schachpinguinen Berlin, der trotz fehlender Eisschollen in Magdeburg richtig gut spielte, Steffen Tews von der Rochade Magdeburg und als weitere Qualifizierte Antje Peters aus Wahrburg, die als Siebte "normal", also nicht über den für die beste Frau vorgesehenen Platz finalqualifiziert ist. Die Damen der DSAM benötigen eben keine Sonderregelungen, die sind einfach gut!

 

Gruppe C

Sieger Gruppe C: Jan Pubantz

Pubantz ist für das Finale ... habe ich das nicht schon einmal geschrieben? Ja, aber oben in der Gruppe D handelte es sich um Richard Pubantz und in der schwierigeren Gruppe C siegte Jan Pubantz aus Ricklingen mit tollen 4,5 Punkten auf dem ersten Platz! Irgend etwas stimmt doch mit dieser Familie nicht ... Zweiter wurde Nikolas Egelriede, der die Elbe aufwärts nach Magdeburg eilte; mit 4,5 Punkten schloss der Clubkamerad von Hauptschiedsrichter Jürgen Kohlstädt vom TV Fischbek Süderelbe ein schönes Turnier ab.

Ungefähr fünfhundert Spieler folgten den beiden mit je 4,0 Punkten. In der Feinwertungs-Reihenfolge qualifizierten sich für das Finale: Gerhard Albert (Barsinghausen), Christian Alvermann (Leipzig), Frank Deckert (Holzminden) und Michael Skoerys (Erkrath). Beste Dame dieser Gruppe wurde Susan Reyher (Glück auf Rüdersdorf), die wir also auch im Finale begrüßen könnten.

 

Gruppe B

Peter Oppitz, Caissa Wolfenbüttel, stand und saß anscheinend tatsächlich mit Caissa im Bunde (oder am Tresen in froher Runde), er wurde nämlich mit 4,0 Punkten Erster dieser starken Gruppe. Nur zwei weitere Spieler kamen ebenfalls auf diese Punktzahl, nämlich Martin Fenner (Tönsberg) und Uwe Ritter (Bad Zwischenahn), die feingewertete Zweiter und Dritter wurden.

Acht Spieler folgten ihnen mit je 3,5 Zählern, die laut Zweitwertung erfolgreichsten unter ihnen waren in der Reihenfolge: Benjamin Wagner (Aufbau Elbe Magdeburg), Hubert Walkewitz (Niemegk) und Michael Schmitt (Blankenese). Beste Frau des gesamten Turniers wurde die talentierte, WM-erprobte Lara Schulze (Lehrte). Besonders bemerkenswert ist, dass sich mit Hubert Walkewitz in dieser echten Leistungsgruppe der älteste Teilnehmer des Turniers für das Finale qualifizieren konnte. Diese üblichen Abkapselungen in reines Seniorenschach und Jugendschach müssen also keineswegs immer sinnvoll sein.

 

Gruppe A

Sieger Gruppe A: Raphael Rehberg

Alles starrte - wie das Karnickel auf die Schlange - auf die Gruppe A, in der die Schiedsrichter schon so manches sehr frühe Remis mit einem, nunja, überraschten Lächeln quittierten. Aber: Nichts vor "High Noon". Raphael Rehberg hatte Weiß und vor allem 4,0 Punkte (hatten wir denn nicht schon vor dem Turnier auf ihn als möglichen Sieger getippt?), sein Gegenüber Viktor Friesen war einer aus der großen Gruppe mit 2,5 Punkten. Und es dauerte ... Anderswo sieht man in solchen Lagen schon mal missmutig einem sehr frühen Remis-Schluss zu, aber so nicht mit einem Rehberg am Brett! Und der Wille zum Spiel, zum Kampf und zum Spaß am Schach wurde belohnt! Mit schier unglaublichen 100%, also fünf aus fünf, siegte Raphael Rehberg von der SG Lok Brandenburg in der Gruppe A!

Zweiter wurde Richard Zienert, Heidenau, der gerade im richtigen Moment zur Spitzengruppe aufschloss und mit 3,5 Punkten die Silber"medaille" einheimste. Manfred Menacher hat den weiten Weg aus Regensburg keineswegs umsonst hinter sich gebracht; mit ebenfalls 3,5 Zählern wurde er Dritter. Jeweils 3,0 Punkte und damit den vierten und fünften Rang erspielten sich Uwe Hühnerfauth, Landau und die bewährte Fachkraft Björn Bente, Hamburg. Bester der Spieler mit 2,5 Zählern wurde der damit als Sechster finalqualifizierte Viktor Friesen aus Herford. Beste Frau in dieser Gruppe wurde niemand - diesmal war keine da.

Siegerfotos zum Download

×

© Copyright 2016/2017 Deutscher Schachbund e.V.