[Event "DSAM, Gr. D, Erster Schönheitspreis"] [Site "München"] [Date "2018.04.27"] [Round "1.21"] [White "Mothes, Rainer"] [Black "Multhauf, Stefan"] [Result "0-1"] [ECO "A00"] [WhiteElo "1670"] [BlackElo "1622"] [Annotator "Mulde"] [PlyCount "44"] [EventDate "2018.??.??"] [SourceVersionDate "2018.03.25"] {[%mdl 8256] A00: Unregelmäßige Eröffnungen} 1. b4 e5 {Sokolskis 1.b4 ist eine recht seltene Eröffnung, die zum Ziel hat, am D-Flügel Raumgewinn zu erzielen bzw. die verteigenden Figuren vom Zentrum abzulenken. Oftmals wird im geeigneten Moment der b-Bauer noch weiter vorgerückt, um Schwächen zu erzeugen. Der aktive Bb2 kann sogar eine überraschende Wirkung gegen den schwarzen K-Flügel erzielen. Der Nachteil der damals vom russischen Meisterspieler Alexei Pawlowitsch Sokolski (1908–1969) gut begründeten Eröffnung ist, dass die weiße Entwicklung ein wenig leiden kann. Die schwarze Erwiderung 1.-e5 nebst -Bxb4 und leichtem Entwicklungs-Vorsprung gilt als die stärkste. -rm-} 2. Bb2 d6 ({Ein Beispiel für die Hauptvariante:} 2... Bxb4 3. Bxe5 Nf6 4. a3 Be7 5. e3 O-O 6. Nf3 d5 7. Be2 Nbd7 8. Bb2 Re8 9. c4 dxc4 10. Bxc4 Nb6 11. Bb3 c5 12. Qc2 Bg4 13. Ne5 Bh5 14. O-O Bd6 15. f4 Rc8 16. Nf3 c4 17. Ba2 Bg6 18. f5 Bh5 19. Nc3 a6 20. h3 Bxf3 21. Rxf3 Bb8 22. Ne2 Nbd5 23. Bd4 b5 24. Qb2 Qc7 25. Ng3 Ba7 26. Ne2 Bxd4 27. Nxd4 Nd7 28. Ne2 Ne5 29. Rg3 Rcd8 30. Bb1 h5 31. Rg5 Qb6 32. Nd4 Qf6 33. Rxh5 Nc6 34. Ba2 Re4 35. Rf1 Nxd4 36. exd4 Re2 {0-1 (36) Gomez,G (2530) - Bennborn,J (2423), corr ICCF 2003} ) 3. e3 Nf6 4. Nf3 Be7 5. c4 c6 (5... e4 6. Nd4 c5 7. bxc5 dxc5 8. Nb5 Nc6 9. Be2 O-O 10. f4 Nb4 11. O-O Nd3 12. Qb3 Nxb2 13. Qxb2 Bd7 14. N5c3 Bc6 15. Nd1 Qd7 16. Nf2 Rad8 17. a3 a6 18. Qb6 Qc8 19. a4 Nd7 20. Qb3 {Volkov,N (2165) -Prohorov,V (2230) Yalta 1995 0-1 (41)}) 6. Nc3 (6. Be2 h6 7. Nc3 O-O 8. Qc2 Re8 9. a4 Nbd7 10. d4 e4 11. Nxe4 Nxe4 12. Qxe4 d5 13. Qc2 Bxb4+ 14. Kf1 Bd6 15. cxd5 cxd5 16. g3 Nf6 17. Kg2 Ne4 18. Qb3 Be6 19. Bb5 Rf8 20. Ba3 Bxa3 { Morriss,P (2008)-Choong,L (1924) Opatija 2013 0-1}) 6... Na6 (6... O-O 7. Be2 ( 7. Qc2 $11) 7... a5 8. b5 c5 9. d4 e4 10. Nd2 cxd4 11. exd4 d5 12. c5 Qc7 13. Nf1 Be6 14. Ne3 Nbd7 15. Qb3 Nxc5 16. dxc5 d4 17. Ncd5 Qxc5 18. Nxe7+ Qxe7 19. Nc4 d3 20. Bd1 Rfc8 21. Qa3 {Amor Alcaide,M (2115)-Chamorro Perea,A (2065) Barcelona 1995 1-0 (75)}) 7. a3 (7. b5 Nc7 $11) 7... Nc7 {Weiß wechselt nun die Methode und verschiebt die weitere Aktivität auf der D-Seite, um statt dessen im Zentrum Flagge zu zeigen. Die Position bleibt auch danach in Balance, schließlich haben ggstg. die Figuren noch gar keinen Kontakt. -rm-} 8. d4 (8. Qc2 a5 $11) 8... e4 $11 9. Nd2 d5 10. Qb3 (10. Be2 Bf5 $11) 10... O-O 11. cxd5 (11. a4 a6 $15) 11... cxd5 (11... Nfxd5 $2 12. Ncxe4 f5 13. Nc5 $16) (11... Ncxd5 $6 12. Ncxe4 Nxe4 13. Nxe4 $11) 12. Be2 Re8 (12... Qd7 13. b5 $11) 13. O-O (13. b5 $5 $11 {Im oben skizzierten Sinne Sokolskis wäre die Expansion am D-Flügel gewesen, auch wenn leicht verständlich ist, dass Weiß seinen König zunächst einmal rochieren möchte - es wird einem ja überall so beigebracht. Bei der Rochade aber ist es hier so, dass Schwarz am K-Flügel, auch als Folge des einengenden -e4, mehr Figuren aktiv gestellt hat als der Weiße; ist das vielleicht ein böses Omen? -rm-} b6 14. h3 Qd7 15. Rc1 h6 16. O-O Bd6 17. a4 Ne6 18. f4 exf3 19. Nxf3 Bb7 20. Bd3 Ne4 21. Ba3 Bg3 22. Bb1 $11 ) 13... Bd6 $15 {[#]} 14. Rfc1 $2 ({Den kommenden schwarzen Zug zu ahnen, ist nicht ganz leicht. Besser gewesen wäre jedenfalls} 14. h3 $5 $15 {zum Beispiel } h6 15. f4 exf3 16. Rxf3 Be6 17. Rf2 Rc8 18. Rc1 Nh7 19. Nb5 Nxb5 20. Rxc8 Bxc8 21. Bxb5 Re7 22. Nf3 Bg3 23. Re2 $17 {[%eval -141,22]}) 14... Ng4 $3 $19 15. Bxg4 (15. Nf1 Qf6 16. Bxg4 Bxg4 17. Nxd5 Qe6 18. Rxc7 Bxc7 19. Nd2 Bd6 20. Nc3 Qf5 21. Qd5 Qxd5 22. Nxd5 Rac8 23. Nc3 f5 $19) 15... Bxg4 $19 16. Nf1 $4 { Weiß stand leider ohnedies schon - womöglich unbemerkt - auf dem Acker, aber jetzt geht's durch die konsequente schwarze Angriffs-Technik über in den freien Fall. -rm-} (16. h3 $142 Bh5 17. Nf1 (17. Nxd5 $4 Nxd5 18. Nc4 Bf8 $19) (17. Kf1 $19 Qg5 18. a4 Re6 19. Ba3 Rae8 20. g4 Rf6 21. Ke1 Qh4 22. Nd1 Bg6 23. Nf1 Ne6 $19) 17... Qg5 18. Qc2 f5 19. Ng3 f4 20. exf4 Qxf4 21. Re1 Bg6 22. Qe2 Qf6 23. Rad1 Rf8 $19 {Schön ist das noch immer nicht für Weiß, aber es ginge noch weiter. -rm-}) 16... Re6 $1 {Schwarz wirft einfach alles, was er zu fassen kriegt, in die grobe Richtung g1 - auf den weißen König! -rm-} 17. g3 {jetzt lockert Weiß auch noch den weißen Felderkomplex um seinen kranken König ... im Blitz könnte man den Bb2 mit dem Ärmel die Felderfarbe wechseln lassen, um so vielleicht doch noch g2 verteidigen zu können, das fällt aber in einem Turnier wie der der DSAM auf. -rm-} (17. Qc2 Qh4 18. Ne2 $19) 17... Qg5 18. Rc2 (18. Nd1 Bf3 19. Nd2 Qg4 20. Nxf3 exf3 $19) 18... Bf3 19. Ne2 (19. Nd2 Rh6 20. Ncxe4 dxe4 21. Nxf3 exf3 22. e4 $19) 19... Qg4 20. Nf4 Bxf4 21. exf4 Qh3 {Weiß ist jetzt in jedem Fall im Eimer. Das Matt ist einfach unvermeidbar. Allerdings muss Schwarz das in der Aufregung des Tages erstmal sehen und "glauben". Der Schiri, der da neben dem Tisch stehen könnte, wird es nicht sagen - weil Funktionäre ja alle kein Schach spielen können. (Dass der DSB-Präsi und auch der DSAM-TD Buli spielen bzw. gespielt haben, lassen wir mal weg ...)} 22. Ne3 (22. Qxf3 exf3 23. Ne3 Rh6 {und Weiß geht matt.} 24. a4 Qxh2+ 25. Kf1 Qh1#) 22... Qxh2+ $3 {Das ist einerseits "nur" Technik - und ist andererseits immer wieder entzückend.} (22... Qxh2+ 23. Kxh2 (23. Kf1 Qh1#) 23... Rh6+ 24. Kg1 Rh1#) 0-1 [Event "DSAM, Gr. B, Zweiter Schöneitpreis"] [Site "Kassel"] [Date "2018.03.25"] [Round "5.21"] [White "Schmidt, Peter"] [Black "Werner, Martin"] [Result "0-1"] [ECO "B02"] [WhiteElo "1930"] [BlackElo "2025"] [Annotator "Mulde"] [PlyCount "44"] [EventDate "2018.??.??"] [SourceVersionDate "2018.03.25"] {[%mdl 8256] B02: Skandinav. // Aljechin-Vtdg.} 1. e4 d5 {Falls sich nicht irgendwann noch ältere Zeugnissse finden, ist Skandinavisch (wohl seit ca. 1475) die älteste fixierte Eröffnung der Schachgeschichte - und sie ist nach einer kleinen Durststrecke von ein paar hundert Jahren mindestens auf Clubniveau zu Recht wieder groß in Mode! "Scachs d’amor (Liebesschach) ist ein Schachgedicht in katalanischer Sprache aus dem 15.Jahrhundert. Der vollständige Werktitel lautet: Hobra jntitulada scachs d’amor feta per don Franci de Castellvi e Narcis Vinyoles e mossen Bernat Fenollar sota nom de tres planetes ço es Març Venus e Mercuri per conjunccio e jnfluencia dels quals fon jnventada (Werk mit dem Titel „Liebesschach“, gemacht von Don Franci de Castellvi und Narcis Vinyoles und Mossen Bernat Fenollar, unter dem Namen von drei Planeten die da sind Mars, Venus und Merkur, unter deren Konstellation und Einfluss es erfunden wurde). Es entstand im spanischen Valencia vermutlich zwischen 1470 und 1490. Garzon nennt die Jahreszahl 1475. Die Autorschaft wird dem Literaten-Zirkel um Bernat Fenollar, Francí de Castellví und Narcís Vinyoles zugeschrieben." [Wikipedia]" - Mulde} 2. exd5 Nf6 3. Nc3 Nxd5 4. Bc4 e6 {Diese für "Aljechinista" unbequeme, weil untypische Stellung entsteht auch oft aus der Aljechin-Vtdg., wenn Weiß 3.Nc3 und 4.Bc4 spielt. Allerdings fällt es schwer, für Weiß auch nur den geringsten analytischen Vorteil aus diesem Abspiel heraus zu kitzeln. - Mulde - } 5. Qf3 (5. Nf3) (5. Qe2) 5... Nb4 6. Bb3 N8c6 7. Nge2 Na5 $1 8. Ba4+ Bd7 9. a3 Nd5 10. Bxd7+ (10. Nxd5 Bxa4 11. Ne3 Bc6 12. Qh5 b6 13. b4 Qf6 14. Rb1 Nb7 $11 {½-½ (40) Simagin,V -Bagirow,V, Moskau 1968}) 10... Qxd7 11. Nxd5 (11. O-O c5 (11... Be7 $1 12. Re1 Nc6 13. d4 O-O 14. Nxd5 Qxd5 15. Qxd5 exd5 16. Bf4 Rac8 17. Rad1 g5 18. Bg3 Bf6 19. Nc3 Bxd4 $11) 12. Nxd5 exd5 13. b3 Nc6 14. Bb2 f6 15. Rfe1 O-O-O 16. d3 Bd6 17. c4 Be5 18. Bxe5 Nxe5 19. Qg3 h5 20. h3 h4 21. Qe3 d4 22. Qd2 g5 23. f4 gxf4 24. Nxf4 Rdg8 25. Kh1 Rg3 {0-1 (25) Mazurok,A (2417) - Nosenko,A (2485), Charkow 2010}) 11... exd5 (11... Qxd5 12. Qxd5 exd5 13. d3 Bd6 14. Nc3 O-O-O 15. Nxd5 Bxa3 16. c4 Nb3 17. Rxa3 Nxc1 18. Kd2 c6 19. Ne3 Nxd3 20. Rxd3 Rxd3+ 21. Kxd3 {1-0 (21) Merenciano,A (1984) - Massardo,Q (1829), Salon de Provence 2014}) 12. O-O Nc6 $146 (12... O-O-O 13. d3 Nc6 14. d4 Bd6 15. c3 Rhe8 16. Nf4 Re4 17. Nxd5 Bxh2+ 18. Kxh2 Qxd5 19. Kg1 f5 20. Bg5 Rde8 21. Rae1 h6 22. Rxe4 Rxe4 23. Bd2 Qe6 24. Qd1 Ne7 25. Re1 Rxe1+ 26. Qxe1 Qxe1+ 27. Bxe1 {0-1 (52) Schmitz,A (2270) - Schebler,G (2365), Münster 1993}) (12... Be7 13. Qc3 Nc6 14. Qxg7 O-O-O 15. d4 h5 16. c3 Rhg8 17. Qxf7 Qg4 18. Nf4 Rd6 19. Qxh5 Qg7 20. g3 Bg5 21. Qg4+ Kb8 22. Ne6 Qd7 23. Bxg5 Rxe6 24. Rae1 Rge8 25. Re3 Qf7 26. Rfe1 Rxe3 27. Rxe3 {1-0 (27) Vass,I - Nagy,S, HUN 1997}) { Beide Spieler hatten in deer DSAM diesmal nicht ihr bestes Turnier absolviert und saßen sich in dieser letzten Runde mit je 1,5 Pkt. und ohne jede Aussicht auf einen für das Finale qualifizierenden Rang gegenüber. Gerade deshalb ist bewundernswert, mit welchem Ernst und Eifer die Partie gespielt wurde - ein Aushängeschild für das Amateurschach, wohlgemerkt: von beiden Spielern. - Mulde -} 13. Nc3 $6 ({Immer drufff auf die offenen Linien! sagte "Doktor" Tarrasch, der Arzt ohne Dissertation. Braucht man ja auch nicht.} 13. Re1 $5 Be7 14. b3 (14. d4 $11) 14... Ne5 15. Qh5 O-O 16. Nf4 Bf6 17. d4 (17. Bb2 g6 18. Qd1 Rfe8 19. d4 Nc6 20. Qd3 Re4 21. Rxe4 dxe4 22. Qxe4 Bxd4 23. Bxd4 Qxd4 24. Re1 Qxe4 25. Rxe4 Rd8 $15) 17... Ng6 18. c3 Rfe8 19. Be3 Nxf4 20. Bxf4 c5 21. Be5 Bxe5 22. Rxe5 $11) 13... O-O-O 14. Re1 (14. Ne2 Bd6 $15) 14... Be7 ( 14... d4 15. Ne2 $15) 15. b4 (15. d3 Rhe8 16. Rb1 Nd4 $15) 15... Bf6 $17 { Man darf bei der Betrachtung solcher Partien nie vergessen, zumal, wenn man daheim ganz entspannt einen leistungstarken Computer zu Hilfe nimmt, dass 1.) beide Spieler so ein Dings (hoffentlich) nicht zur Hand hatten, dass wir uns 2.) am Ende eines kräftezehrenden Turniers mit noch dazu einer "geklauten" Stunde durch die unsinnige Zeitumstellung befinden und dass 3.) die Saal-Atmosphäre der sehr großen DSAM zusätzliche Aufregungen mit sich bringen mag. Auch eine ganze Reihe ehem. Bundesliga-Spieler hat das Turnier nicht gewinnen können. In dieser Partie hat Schwarz trotz der erst 15 gespielten Züge bereits eine "kleine Gewinnstellung" erzielt: Er ist klar besser entwickelt, seine Figuren sind wirksamer postiert - man vergleiche dazu die beiden Läufer miteinander - und er hat wichtige Zentrumsfelder unter Kontrolle; auf all das kann Weiß leider nicht verweisen.} 16. Bb2 $2 ({ Raus aus dem Wind bzw. aus der Läufer-Diagonale hieß die Devise, noch dazu, weil Weiß seinem b-Bauern auf diese Weise gleich einen Heckmotor verpassen kann:} 16. Rb1 $5 $17 h5 17. Ne2 Rde8 ({Nicht so ganz der Bringer wäre} 17... h4 $6 18. Qh3 Qxh3 19. gxh3 Rhe8 20. Kf1 Nd4 21. Nxd4 Rxe1+ 22. Kxe1 Bxd4 23. Bb2 Bxb2 24. Rxb2 Re8+ 25. Kf1 Re6 26. Rb3 $15) 18. b5 Nd4 19. Qd3 Nxe2+ 20. Rxe2 Rxe2 21. Qxe2 Re8 $17 {und Weiß ist weiter Entwicklungsland.}) { Eigentlich sieht man noch gar nicht so viel: Gleiches Material, keine direkten Drohungen usw. Aber Weiß hat noch nichts draußen und findet keine Stützstrümpfe im Zentrum. Es ist instruktiv, wie Schwarz das am Brett auszunutzen versteht.} 16... Ne5 17. Qd1 (17. Qf4 Nc4 18. Bc1 Rhe8 19. Rf1 h5 20. Rb1 Bxc3 21. dxc3 f6 22. Qd4 Kb8 23. Be3 Nxe3 24. fxe3 Re4 $19) (17. Qh5 Nc4 18. Bc1 Rhe8 19. Rf1 Re6 20. Qf5 Re7 21. Qd3 Ne5 22. Qg3 h5 23. Qf4 Kb8 24. d4 Ng6 $19) 17... Nc4 $19 18. Rb1 Rhe8 19. Rxe8 {Diese oberschlauen Maschinen pinseln neben diesen Zug ein Fragezeichen, was aber unsinnig ist, weil andere Fortsetzungen eben auch nichts besser werden lassen. - Mulde -} (19. Bc1 Rxe1+ 20. Qxe1 Re8 $19 {z.B.} 21. Ne2 Qf5 22. d3 Qh5 23. Kf1 Qxh2 24. Qd1 Ne5 $19) 19... Rxe8 {Weiß kann kaum noch ziehen. Wenn das schon im 19.Zug so ist, muss in der Eröffnung etwas richtig schief gegangen sein.} (19... Qxe8 $6 20. Nxd5 Rxd5 21. Qg4+ Qd7 22. Qxc4 Bxb2 23. Rxb2 Rxd2 24. g3 $17) 20. a4 $6 (20. Ba1 Nxa3 21. Rc1 Qf5 $19) 20... Qf5 21. Bc1 (21. Ba1 Bd4 22. Qf3 $19) 21... Bd4 22. Qf1 {[#]} (22. Kh1 Qxf2 23. Bb2 Nxb2 24. Qf1 Qxd2 25. Nb5 $19) 22... Qxf2+ $1 { Sehr schön! Der Coup de grace. Schwarz hat nie den Faden verloren, hat sein räumliches Übergewicht konsequent expandiert, bis er dann die Partie mit einem schönen Zug zum logischen Zug führte - "eine Partie aus einem Guss", wie sich einmal Aljechin an ähnlicher Stelle äußerte.} (22... Qxf2+ 23. Kh1 Qxf1#) 0-1 [Event "DSAM, Gr. B, Zweiter Schönheitspreis"] [Site "München"] [Date "2018.05.10"] [Round "1.11"] [White "Maar, Samuel"] [Black "Schöngart, Ralf"] [Result "1-0"] [ECO "B01"] [WhiteElo "1992"] [BlackElo "2121"] [Annotator "Mulde"] [PlyCount "73"] [EventDate "2018.??.??"] [SourceVersionDate "2018.03.25"] {[%mdl 8256] B01: Skandinavische Verteidigung} 1. e4 d5 2. exd5 Nf6 3. Nf3 Nxd5 4. d4 Bf5 5. c3 c6 6. Bd3 (6. g3 e6 7. Bg2 Be7 8. O-O O-O 9. Nbd2 Nd7 10. Nc4 a5 11. a4 Re8 12. Re1 h6 13. Qb3 Qc7 14. Nfe5 Nxe5 15. Nxe5 Rad8 16. Nc4 Bf8 17. Ne3 Bh7 18. Nxd5 cxd5 19. Qb5 Qc6 20. Bf4 Ra8 {½-½ (34) Spangenberg,H (2305) - Rubinetti,J (2450), Buenos Aires 1992}) (6. Nbd2 Nd7 7. Nc4 Qc7 8. Bd3 Bxd3 9. Qxd3 e6 10. Bd2 Be7 11. Bg5 b5 12. Ne3 f6 13. Bh4 N7b6 14. Bg3 Bd6 15. Bxd6 Qxd6 16. Nd2 f5 17. Nb3 Nf4 18. Qf1 Na4 19. O-O-O O-O 20. Nc5 Nxc5 { 0-1 (56) Mendes,I (1469) - Correia,J (1754), Luso 2014}) 6... Bg6 7. O-O $146 ( 7. Bxg6 hxg6 8. c4 (8. Bg5 Nf6 $14) 8... Nf6 9. Nc3 e6 10. a3 Bd6 11. h3 Nbd7 12. Qe2 Qc7 13. Bd2 O-O-O 14. O-O-O Rde8 15. Rhe1 Nh5 16. g3 Nhf6 17. h4 Ng4 18. c5 Be7 19. Bf4 Qa5 20. Ng5 Bxg5 21. hxg5 f5 {1-0 (39) Gergacz,D (1864) - Kovacs,A (2005), HUN 2007}) 7... e6 (7... Bxd3 8. Qxd3 e6 9. Re1 $16) 8. Ne5 $6 {Weiß möchte dem Gegenüber per Öffnung der h-Linie nicht ebenda zu einem Angriff verhelfen, aber ganz so hurtig wär's wohl kaum gegangen. Mit dem Springerzug verdampft einiges des virtuellen weißen Vorteils.} (8. Bxg6 hxg6 9. c4 $16) 8... Bd6 $6 ({Am einfachsten wäre es wohl gewesen, den Trennschleifer anzusetzen:} 8... Bxd3 9. Nxd3 Bd6 $14 {Aber Buxtehudes Schöngart zog in diesen Monaten, Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, von Erfolg zu Erfolg und gedachte wohl (leicht zu verstehen), diese grüne Welle fortzusetzen. Dazu gehört, wenige Figuren zu tauschen, denn prinzipiell kann jede davon mattsetzen.}) 9. Qf3 (9. Nxg6 $5 hxg6 (9... Bxh2+ 10. Kxh2 hxg6+ 11. Kg1 (11. Kg3 Qh4+ 12. Kf3 $16) 11... Qh4 12. f3 $16) 10. g3 Nd7 11. Nd2 $16 { und Weiß schreitet frohgemut voran.}) 9... Qc7 (9... Bxe5 10. dxe5 Nd7 11. Re1 $14) 10. Re1 Bxd3 11. Qxd3 Nd7 (11... O-O 12. Nd2 $11) 12. Nf3 (12. Nxd7 Qxd7 ( 12... Bxh2+ $2 13. Kh1 $18) 13. Nd2 O-O $11) 12... h6 (12... O-O 13. Nbd2 $11) 13. c4 (13. Nbd2 O-O $11) 13... N5f6 14. Nc3 (14. b3 O-O $11) 14... O-O $11 15. h3 (15. a3 Rfe8 $11) 15... Rad8 (15... Rfe8 16. c5 Bf8 17. Ne4 $11) 16. Be3 ( 16. Qe3 Qc8 $11) 16... Rfe8 17. Rac1 (17. Qc2 e5 $11) 17... Qa5 (17... e5 18. Qc2 $11) 18. Qd2 (18. a3 Qh5 $11) 18... Qh5 (18... Qf5 19. Qc2 $11) 19. Bf4 { [#]} e5 $2 {Das übersieht den knackigen 22. weißen Zug, was durchaus verzeihlich ist.} (19... Bxf4 $142 20. Qxf4 Qa5 $11) 20. dxe5 $18 Nxe5 (20... Bxe5 21. Bxe5 Nxe5 22. Rxe5 Rxd2 23. Rxh5 Rxb2 24. Re5 $18) 21. Bxe5 Bxe5 { Es folgt die vom Stuhl hebende Pointe:} 22. Rxe5 $3 Qxe5 (22... Rxe5 23. Qxd8+ Re8 24. Qc7 Qc5 25. Qxb7 Qxc4 26. Qxa7 $18) (22... Rxd2 23. Rxh5 Rxb2 24. Re5 $18 Rxe5 25. Nxe5 Kf8 26. Kf1 Ke8 27. Ke1 Rb4 28. Rd1 Rb2 29. g4 Ke7 30. Rd3 Rc2 31. Re3 $18) 23. Qxd8 Qf4 (23... Rxd8 $4 24. Nxe5 Rd4 25. b3 $18) 24. Qd2 { ist ungefähr gleich gut.} (24. Qd1 Qxc4 25. Qd6 Qe6 26. Qd4 a6 27. Re1 Qd7 28. Rxe8+ Qxe8 29. Ne5 Nh7 30. Ne4 Ng5 31. Nd6 Qe7 32. a4 Qd8 33. f4 $18) 24... Qxc4 {Auf den ersten Blick hat Schwarz jetzt einfach einen Bauern mehr - bis beim Betrachter langsam durchsickert, dass Weiß dafür einen vitalen Springer mehr zur Verfügung hat. Der Rest bedarf wohl keiner eingehenden Betrachtung mehr.} 25. Qd4 Qa6 26. Nh4 Qa5 27. Rd1 b6 28. g4 c5 29. Qf4 Nh7 30. Nf5 Ng5 31. Kg2 (31. Ne7+ Kh8 32. Qe3 Ne6 33. Nf5 $18) 31... b5 32. Rd7 (32. Nd5 Kh8 33. Nd6 $18) 32... Qa6 33. Qd6 (33. Ne7+ Kf8 34. Rd6 $18) 33... Re6 {[#] und matt in fünf.} 34. Rd8+ Kh7 35. Rh8+ Kg6 36. Nh4+ Kf6 37. Nd5# {und ein ästhetisch wirkendes Matt noch obendrauf: Samuels Dröhnung.} 1-0